Maria S. ist 60 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Mietwohnung am Stadtrand. Ihr ganzes Leben lang hat sie gearbeitet: erst in der Fabrik, später in einem Supermarkt an der Kasse. Ihr Mann war Handwerker. Jetzt, kurz vor dem Ruhestand, hat sie 770 Euro Rente, ihr Mann 890 Euro.

„Wir haben immer unsere Beiträge gezahlt. Es war nie viel, aber wir dachten, im Alter reicht es wenigstens für ein bisschen Ruhe und Sicherheit“, sagt Maria. Doch die Realität sieht anders aus. Von zusammen 1.660 Euro müssen sie Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und Medikamente bezahlen. „Wenn wir alles abziehen, bleiben uns vielleicht 200 Euro im Monat für alles andere – Kleidung, mal einen Kaffee trinken, kleine Wünsche. Urlaub können wir uns gar nicht leisten.“

Besonders schwer ist für Maria die Angst vor unerwarteten Kosten. „Die Waschmaschine ist kaputt – dann weiß ich nicht, woher das Geld kommen soll. Für Notfälle haben wir kein Polster.“ Dazu kommen steigende Preise für Energie und Lebensmittel. „Alles wird teurer, aber die Rente bleibt klein.“

Maria wünscht sich mehr Anerkennung für Menschen wie sie. „Es heißt immer, wer arbeitet, soll später gut leben können. Aber davon merke ich nichts. Wir fühlen uns vergessen.“

Trotz allem versuchen Maria und ihr Mann, das Beste aus ihrem Leben zu machen. „Wir passen aufeinander auf. Und wir haben gelernt, mit wenig klarzukommen. Aber es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Man fragt sich: Wofür war all die Mühe?“

Viele ältere Menschen in Deutschland teilen Marias Sorgen. Laut Statistischem Bundesamt ist jede fünfte Rentnerin von Altersarmut bedroht – besonders Frauen, die oft weniger verdient haben oder lange in Teilzeit gearbeitet haben. Sozialverbände fordern seit Jahren Reformen: gerechtere Löhne, bessere Absicherung, faire Renten.

Maria hofft, dass sich etwas ändert. „Für uns wird es wohl nicht mehr viel besser. Aber vielleicht für die Generation nach uns.“

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