Die Preise für Lebensmittel, Energie und Mieten steigen stetig. Viele Menschen in Deutschland stellen sich daher die Frage: Wie hoch muss das Einkommen sein, damit man nicht am Existenzminimum lebt, sondern ohne Schulden und mit einem würdigen Alltag über die Runden kommt?
Offizielles Existenzminimum – reicht das wirklich?
Das vom Staat definierte Existenzminimum liegt bei rund 1.200 Euro netto für Alleinstehende (inklusive Wohnen, Ernährung, Kleidung, Freizeit und Gesundheit). Doch dieses Minimum ist nur ein theoretischer Wert. In der Praxis berichten viele Menschen, dass man mit diesem Betrag kaum überlebt – insbesondere in Städten mit hohen Mieten.
Realität im Alltag
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Miete: In Großstädten wie München oder Hamburg kostet eine kleine Wohnung schnell 900 bis 1.200 Euro kalt.
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Lebensmittel: Die Preise sind seit 2022 stark gestiegen. Ein Wocheneinkauf für eine Person liegt oft bei 70–100 Euro.
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Energie und Nebenkosten: Strom, Gas und Nebenkosten können monatlich 200 Euro und mehr betragen.
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Versicherungen & Mobilität: Krankenversicherung, Haftpflicht, ÖPNV oder Auto summieren sich ebenfalls.
Wer alle Posten zusammenrechnet, merkt: Das offizielle Existenzminimum reicht kaum aus.
Experten-Empfehlung
Finanzexperten gehen davon aus, dass eine alleinstehende Person mindestens 2.000 bis 2.200 Euro netto benötigt, um ohne Schulden und ohne ständige Angst vor dem Monatsende leben zu können. Familien mit Kindern brauchen deutlich mehr – je nach Wohnort und Lebenssituation oft 3.500 bis 4.500 Euro netto.
Ungleichheit zwischen Stadt und Land
Auf dem Land sind Mieten und Ausgaben niedriger, doch dort fehlen oft gut bezahlte Jobs. In Städten gibt es mehr Arbeit, dafür fressen hohe Lebenshaltungskosten einen großen Teil des Gehalts. Dieses Spannungsfeld verschärft die Debatte um faire Löhne in Deutschland.
Fazit
Um in Deutschland nicht zu verhungern, keine Schulden zu machen und halbwegs sorgenfrei zu leben, braucht man deutlich mehr als das staatliche Existenzminimum. Für Alleinstehende sind ca. 2.000 Euro netto realistisch, für Familien weit darüber. Alles darunter bedeutet oft: Verzicht, Dauerstress und die ständige Angst, in die Armut abzurutschen.
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