Maria K., 90 Jahre alt, lebt allein in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung in einem Vorort von Leipzig. Ihre Rente beträgt 1200 Euro im Monat – genug zum Überleben, aber nicht genug, um sich kleine Wünsche oder zusätzliche Pflege zu leisten. Noch härter als die finanzielle Lage trifft sie jedoch eines: Von ihren Kindern bekommt sie keine Hilfe.
„Früher war immer Trubel hier“, erzählt Maria mit brüchiger Stimme. „Aber jetzt höre ich manchmal tagelang kein Telefonklingeln.“ Ihre beiden erwachsenen Kinder leben in anderen Städten, haben eigene Familien und melden sich nur selten. „Ich will mich nicht beschweren“, sagt sie leise, „aber manchmal wünschte ich mir einfach, dass jemand vorbeikommt.“
Mit ihrer kleinen Rente muss Maria genau rechnen. Nach Abzug von Miete, Strom, Heizung und Medikamenten bleiben ihr oft nur wenige Hundert Euro im Monat. „Ich kaufe im Angebot, spare beim Essen – aber ich komme zurecht“, sagt sie tapfer. Unterstützung vom Staat bekommt sie nicht, weil ihre Rente knapp über der Grenze für Grundsicherung liegt.
So lebt sie in bescheidenen Verhältnissen, bemüht sich, ihren Alltag selbst zu meistern. „Solange ich noch laufen kann, will ich niemandem zur Last fallen“, sagt sie. Doch das Alleinsein macht ihr zu schaffen. Die Nachbarin bringt manchmal etwas Suppe vorbei – ein kleiner Lichtblick im sonst stillen Alltag.
Experten warnen, dass Fälle wie Maria keine Einzelfälle sind. Immer mehr ältere Menschen leben allein und müssen mit schmalen Renten auskommen, während familiäre Unterstützung seltener wird. Die demografische Entwicklung verschärft diese Situation weiter.
Maria bleibt dennoch hoffnungsvoll: „Ich war immer stark. Und ich habe gelernt, mit wenig zufrieden zu sein.“
Das könnte Sie auch interessieren: