Er ist der Kronprinz des Fürstentums Monaco, Offizier, Absolvent des renommierten Instituts für politische Studien - und ein reicher Mann. Sie ist ein Oscar-prämierter Hollywood-Star, eine echte Schönheit und eine beneidenswerte Braut.
Diese Verbindung hatte alle "Komponenten" eines brillanten Liebesszenarios: gutaussehende Helden, eine schicksalhafte erste Begegnung, Liebesbriefe, Hindernisse auf dem Weg zum Glück und eine prächtige Hochzeit.
Aber war die wichtigste "Komponente" hier die Liebe?
Fürst Rainier und Grace Kelly lernten sich im 1955 in Cannes kennen. Der Star von "Mogambo" und "The Country Girl" (für den sie einen Oscar gewann) führte die amerikanische Delegation beim Festival de Cannes an.
Fürst Rainier gestand später, dass er beim Betreten des Zimmers, in dem das Treffen stattfinden sollte, auf den ersten Blick fasziniert war von der Art und Weise, wie Grace vor dem Spiegel einen Knicks einstudierte. Schließlich trafen sie sich und verliebten sich der Legende nach auf den ersten Blick.
Auch Grace war von dem 32-jährigen Monarchen begeistert, der sie mit seiner Höflichkeit und Galanterie beeindruckte. Nach dem Fotoshooting lud er sie zu sich nach Hause ein.
Nur sechs Monate später überquert der verliebte Prinz den Atlantik, bittet Graces Eltern um ihren Segen und macht der Schauspielerin am Weihnachtsabend in der New Yorker Innenstadt einen Heiratsantrag, indem er ihr einen Verlobungsring überreicht, der jedoch einen Monat später durch den berühmten 10-karätigen Diamanten von Cartier ersetzt wird.
In der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts war Monaco noch nicht das Milliardärsparadies, das es heute ist. Damals war es ein armer und nicht sehr beliebter Kleinstaat. Die Hochzeit des Herrschers des kleinen Fürstentums mit Grace war eine sogenannte Werbung für den Staat, die sich über Jahrzehnte hinzog. Die Touristen strömten in Scharen nach Monaco.
Das größte Opfer für Grace war die Bedingung, dass sie ihre Karriere als Schauspielerin aufgeben musste. Von nun an hatte sie nur noch eine Rolle zu spielen - die der Ehefrau des Herrschers von Monaco. Und sie hat dieses Opfer gebracht.
Nur einmal versuchte Grace später, diese Bedingung zu durchbrechen, als Alfred Hitchcock ihr eine Rolle in einem seiner neuen Filme anbot. Der Prinz zeigte sich verständnisvoll und ließ seine Gattin am Set gehen. Die Bevölkerung des Fürstentums Monaco lehnte die Idee jedoch entschieden ab.
Die Hochzeitszeremonie kostete nach verschiedenen Schätzungen 45-55 Millionen Dollar, von denen der größte Teil zur Deckung des MGM-Filmstudios verwendet wird, das mit Grace zusammenarbeitet. Als Gegenleistung für den Vertragsbruch mit der neuen Prinzessin erhielt das Unternehmen übrigens das exklusive Recht, die Zeremonie im Fernsehen und in Filmen zu übertragen.
Heute ist vielen klar, dass die starke Ehe von Grace und Rainier nicht so sehr auf überwältigender Liebe beruhte, sondern auf Freundschaft, Respekt und Loyalität gegenüber ihrem eigenen Status.
Grace schien eine vorbildliche Fürstin zu sein: Sie war stets elegant, nahm an allen protokollarischen Veranstaltungen teil, engagierte sich für wohltätige Zwecke und benahm sich wie die perfekte Ehefrau.
Doch schon bald stellte sich heraus, dass das Fürstentum, das ihr einst wie ein Paradies erschien, für sie zu einem goldenen Käfig geworden war. Die Unterschiede in ihren Persönlichkeiten wurden deutlich. Er ist ungesellig, gemütlich, ruhig. Sie ist die abenteuerlustige und leidenschaftliche Frau.
Der berühmte Regisseur Alfred Hitchcock beschrieb Grace einmal als "einen Vulkan unter dem Schnee", und angesichts all ihrer vergangenen turbulenten Romanzen war das Leben mit einem Mann, der eine Liebesnacht einem gesunden Schlaf vorzog, eine echte Herausforderung für sie.
Quelle: marieclaire.com
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