Himbeeren sind für viele der Inbegriff des Sommers: süß, aromatisch, zart – und leider auch extrem empfindlich. Genau deshalb sorgt die Frage, ob man sie vor dem Essen waschen sollte, immer wieder für Diskussionen.
Lebensmittelhygiene-Experte Dr. Markus Keller bringt Licht ins Dunkel: „Grundsätzlich ist es aus hygienischer Sicht sinnvoll, Beeren zu waschen. Sie können Schmutzpartikel, kleine Insekten oder Rückstände aus der Landwirtschaft enthalten.“
Das Problem mit der Empfindlichkeit
Im Gegensatz zu festeren Früchten wie Äpfeln oder Weintrauben reagieren Himbeeren sehr empfindlich auf Wasser. Ihre Struktur besteht aus vielen winzigen Fruchtkammern, die Wasser leicht aufnehmen und schnell aufplatzen können. „Ein zu langes Bad im Wasser macht die Beeren matschig und mindert den Geschmack“, warnt Keller.
Der richtige Wasch-Trick
Damit Himbeeren sauber werden, ohne ihre Form zu verlieren, empfiehlt der Experte:
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Erst direkt vor dem Verzehr waschen – nicht vorher, da sie sonst schneller verderben.
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Ein feines Sieb verwenden und die Beeren vorsichtig hineingeben.
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Kurzer, sanfter Wasserstrahl oder ein flaches Eintauchen in eine Schüssel mit kaltem Wasser.
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Nur leicht bewegen, um Schmutz zu lösen.
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Gut abtropfen lassen oder sanft mit Küchenpapier trocknen.
Bio ist kein Freifahrtschein
Auch Bio-Himbeeren sollten kurz abgespült werden. Zwar wird hier auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet, doch Erde, Staub und kleine Tiere finden auch in Bio-Plantagen ihren Weg auf die Frucht.
Fazit
Wer Himbeeren liebt, sollte sich den wenigen Sekunden fürs sanfte Waschen widmen. So bleiben sie frisch, aromatisch – und frei von ungebetenen Mitessern. Dr. Keller fasst es zusammen: „Waschen ja – aber so vorsichtig wie möglich. Himbeeren sind kleine Diven, die man mit sanfter Hand behandeln muss.“
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