Als Mutter einer lebhaften und liebenswerten 3-jährigen Tochter erlebe ich jeden Tag die Höhen und Tiefen der Elternschaft. Doch kürzlich musste ich mich mit einer Situation auseinandersetzen, die mir zu denken gab – und das aus einem unerwarteten Grund: dem Geburtstag meiner Tochter.
Mein Mann und ich hatten uns Wochen zuvor hingesetzt, um darüber zu sprechen, was wir ihr zum Geburtstag schenken sollten. Unsere kleine Prinzessin hatte seit Monaten von einem Spielzeugkinderwagen geschwärmt, den sie in einem Spielzeugladen entdeckt hatte. Mit strahlenden Augen erzählte sie uns immer wieder von diesem rosa Wunder, in dem ihre Puppen und Kuscheltiere Platz finden sollten. Also war es beschlossen – der Spielzeugkinderwagen würde das perfekte Geschenk sein.
Doch als der große Tag näher rückte und die Geschenke ausgepackt wurden, war der Spielzeugkinderwagen nicht dabei. Stattdessen gab es viele andere wundervolle Geschenke – Bücher, Stofftiere, sogar ein interaktives Lernspielzeug. Mein Mann strahlte vor Stolz über die Auswahl und die Freude unserer Tochter schien grenzenlos. Doch ich spürte eine leise Enttäuschung in mir.
In den nächsten Tagen konnte ich meine Gedanken nicht abschütteln. Warum war ich so enttäuscht über etwas Materielles? Warum schien mir dieses eine Geschenk so wichtig zu sein, obwohl die Freude meiner Tochter über die anderen Geschenke so offensichtlich war?
Es brauchte einige Zeit, bis ich verstand, dass meine Enttäuschung weniger mit dem Geschenk selbst zu tun hatte als vielmehr mit meinen eigenen Erwartungen und Vorstellungen darüber, was das "perfekte" Geburtstagsgeschenk für meine Tochter sein sollte. Ich hatte mich von einem Materialismus anstecken lassen, den ich eigentlich nicht unterstützen wollte – den Glauben, dass Glück von der Erfüllung bestimmter Wünsche abhängt.
Der Moment der Erkenntnis traf mich, als meine Tochter mit strahlenden Augen auf mich zukam und mich bat, mit ihr und ihrem neuen Spielzeug zu spielen. In diesem Moment wurde mir klar, dass ihr Glück nicht von einem bestimmten Geschenk abhängt, sondern von der Liebe und Aufmerksamkeit, die wir ihr täglich schenken. Es war nicht der Spielzeugkinderwagen, der sie glücklich machte, sondern die Zeit, die wir als Familie miteinander verbrachten, die Lieder, die wir sangen, die Geschichten, die wir erzählten.
Mein Mann ist kein gieriger Mensch, wie ich vielleicht flüchtig dachte. Er hatte nur anders entschieden und das war okay. Wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen davon, wie wir unsere Tochter glücklich machen könnten. Was zählt, ist nicht das Geschenk an sich, sondern die Liebe, mit der es ausgewählt und gegeben wird.
Also, während meine Tochter jetzt voller Stolz ihren Stoffhasen im Spielzeugkinderwagen herumschiebt, den sie von ihrer Großmutter bekam, erinnert mich diese Erfahrung daran, dass die Bedeutung eines Geschenks oft tiefer liegt als in seiner Verpackung. Es geht darum, wie wir als Eltern unsere Kinder unterstützen, begleiten und lieben – jeden Tag und nicht nur an Geburtstagen.
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