Im Leben einer jungen Mutter ist die Geburt eines Kindes ein unbeschreibliches Ereignis, voller Freude, Herausforderungen und Veränderungen. Doch nicht immer werden diese Veränderungen gleichmäßig auf beide Elternteile verteilt. Ein häufiges Problem, das viele Mütter betrifft, ist die Ungleichheit in der nächtlichen Betreuung eines Neugeborenen. Dies ist auch der Fall bei einer Mutter, die offen darüber spricht, dass ihr Mann nachts nie aufsteht, um das Baby zu füttern.

Die Realität einer jungen Mutter

Sophie*, 29 Jahre alt und Mutter eines sechs Wochen alten Sohnes, steht vor einer Situation, die viele Mütter nur zu gut kennen. „Ich wusste, dass es schwierig wird, aber dass ich praktisch jede Nacht alleine meistern muss, hatte ich nicht erwartet,“ sagt sie. Ihr Mann, Paul*, ein engagierter und liebevoller Vater, der tagsüber hart arbeitet, bleibt nachts im Bett, während Sophie sich um das Baby kümmert.

„Ich stille unser Baby, und das war der Hauptgrund, warum Paul von Anfang an nicht aufstand. Doch selbst nach Einführung der Flasche, wenn ich einmal abpumpen konnte, blieb alles an mir hängen,“ berichtet sie. Für Sophie war es eine schwierige Erfahrung, zu akzeptieren, dass sie die nächtlichen Stunden allein bewältigen muss, während ihr Mann weiterschläft.

Die Belastung und die Folgen

Die körperliche und emotionale Belastung, die mit dem nächtlichen Aufstehen einhergeht, kann enorm sein. „Manchmal fühle ich mich so erschöpft und allein. Es ist nicht nur der Schlafmangel, sondern auch das Gefühl, dass ich das alles allein durchstehen muss,“ gesteht Sophie.

Diese Ungleichheit in der nächtlichen Betreuung kann auch Spannungen in der Beziehung verursachen. Sophie gibt zu, dass sie manchmal frustriert ist und es schwerfällt, dies nicht an ihrem Mann auszulassen. „Ich weiß, dass er am nächsten Tag arbeiten muss, aber ich arbeite auch – nur eben zu Hause, rund um die Uhr,“ erklärt sie.

Warum stehen manche Väter nicht auf?

Es gibt viele Gründe, warum einige Väter nachts nicht aufstehen, um ihr Baby zu füttern oder zu beruhigen. Oftmals sind traditionelle Rollenbilder tief in der Gesellschaft verankert. Die Mutter wird als die Hauptbetreuungsperson gesehen, besonders wenn das Baby gestillt wird. Viele Männer fühlen sich unsicher im Umgang mit einem Neugeborenen und ziehen es vor, der Mutter die Verantwortung zu überlassen.

In anderen Fällen, wie bei Paul, kann es auch daran liegen, dass der Mann glaubt, dass er die Familie am besten unterstützen kann, indem er tagsüber leistungsfähig und ausgeruht bleibt. Doch die Frage bleibt: Ist das eine gerechte Aufteilung der Verantwortung?

Lösungsansätze und Kommunikation

Die Lösung für dieses Problem liegt oft in einer offenen und ehrlichen Kommunikation zwischen den Partnern. „Als ich Paul endlich sagte, wie erschöpft ich war und dass ich seine Unterstützung brauchte, war er schockiert. Er hatte es einfach nicht bemerkt,“ erzählt Sophie. Seitdem hat das Paar begonnen, eine neue Routine auszuprobieren. „Wir versuchen jetzt, abwechselnd aufzustehen, auch wenn ich stille. Paul hilft mir, indem er das Baby nach dem Stillen beruhigt oder es wickelt. Es ist immer noch nicht perfekt, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

Es ist wichtig, dass beide Elternteile verstehen, dass die Betreuung eines Neugeborenen eine gemeinsame Aufgabe ist. Auch wenn die Mutter das Baby stillt, gibt es viele andere Aufgaben, die geteilt werden können. Ein partnerschaftlicher Ansatz kann nicht nur die Belastung für die Mutter verringern, sondern auch die Bindung zwischen Vater und Kind stärken.

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