Düsseldorf, April 2025 – Ein 34-jähriger Mann aus NRW erschien zu einem Vorstellungsgespräch deutlich zu früh – und verlor damit überraschend seine Chance auf die Stelle. Der Vorfall sorgt in den sozialen Medien für Diskussionen über moderne Etikette, Unternehmenskultur und die feine Linie zwischen Engagement und "unangemessenem Verhalten".
Der Vorfall
Laut eigenen Angaben wollte Thomas K., gelernter IT-Supporter, einen besonders guten Eindruck machen. „Ich dachte, lieber zu früh als zu spät“, erzählt er. „Ich war 25 Minuten vor dem vereinbarten Termin da. An der Rezeption sagte man mir, ich solle einfach kurz warten – was ich natürlich tat.“
Doch was als Höflichkeit gemeint war, kam beim Unternehmen offenbar nicht gut an. Am nächsten Tag erhielt Thomas eine knappe E-Mail: "Vielen Dank für Ihr Erscheinen. Leider haben wir uns für einen anderen Kandidaten entschieden. Wir möchten Sie zudem freundlich darauf hinweisen, künftig vereinbarte Termine einzuhalten."
Unternehmen verweist auf "strukturierte Abläufe"
Auf Nachfrage bestätigte das Unternehmen den Vorfall. Ein Sprecher erklärte: „Pünktlichkeit ist uns sehr wichtig – dazu zählt, dass Bewerber zum vereinbarten Zeitpunkt erscheinen, nicht wesentlich früher. Unsere Abläufe sind eng getaktet. Unerwartete Frühankömmlinge stören die Planung und setzen unnötigen Druck auf andere Bewerber sowie das Interview-Team.“
Netzreaktionen zwischen Kopfschütteln und Zustimmung
Im Netz löste der Fall heftige Reaktionen aus. Während viele Nutzer den Rauswurf als überzogen bezeichnen, äußern sich andere verständnisvoll: „Es gibt eben Regeln. Und zu früh ist manchmal genauso unhöflich wie zu spät“, schreibt ein Nutzer auf X.
Karriereberaterin Sandra Hoffmann sieht den Fall differenziert: „Es zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur pünktlich, sondern richtig pünktlich zu sein – fünf bis zehn Minuten vor dem Termin ist ideal. 25 Minuten können, je nach Branche und Unternehmenskultur, als unangemessen gelten.“
Thomas K. bleibt gelassen
Obwohl er enttäuscht ist, sieht Thomas K. die Sache inzwischen mit einem Augenzwinkern: „Vielleicht war’s nicht der richtige Job für mich. Ich werde beim nächsten Mal einfach ein bisschen später zu früh kommen.“
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