Lena*, eine selbstbewusste junge Frau mit blonden Haaren, hat genug von den ständigen Flirtversuchen in Cafés, im Supermarkt oder beim Spaziergang mit ihrem Hund. "Ich kann nicht einmal einen Kaffee trinken, ohne dass mir jemand einen Drink anbietet oder fragt, ob ich Instagram habe", erzählt sie. "Es klingt vielleicht eingebildet, aber irgendwann wird es einfach anstrengend."

Die Lösung: ein schlichter Goldring am linken Ringfinger. "Sobald Männer denken, ich sei vergeben, ist es, als würde ich plötzlich unsichtbar", sagt sie und lacht. "Und genau das ist manchmal genau das, was ich brauche."

Schönheit als Fluch?
In Zeiten von Selbstinszenierung auf Social Media ist es nichts Ungewöhnliches mehr, sich schön zu fühlen – und das auch offen zu zeigen. Lena betont jedoch, dass es nicht um Arroganz gehe, sondern um Selbstschutz. "Ich liebe mein Aussehen, ich pflege mich, ich bin stolz auf meine Ausstrahlung. Aber das heißt nicht, dass ich automatisch verfügbar bin."

Die Reaktionen auf ihre Strategie sind gemischt. Während manche ihre Idee genial finden, werfen andere ihr Selbstüberschätzung vor. "Das ist okay", meint sie gelassen. "Ich bin nicht hier, um allen zu gefallen."

Ein Spiegel unserer Zeit?
Psychologen sehen in Lenas Geschichte ein Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen: "Viele junge Frauen erleben heute eine Form von Überpräsenz in der Öffentlichkeit – durch Social Media, aber auch im realen Leben", erklärt Dr. Martina Kleinschmidt, Expertin für moderne Beziehungskultur. "Ein Ehering wird dann zur symbolischen Grenze – zur höflichen, aber bestimmten Art zu sagen: Nicht interessiert."

Ob Provokation, cleverer Trick oder Ausdruck von Selbstbestimmung – Lena bleibt sich treu. "Ich liebe mein Leben, meine Freiheit – und meinen kleinen goldenen Helfer."

*Name von der Redaktion geändert