Oberhausen – Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit zieht es viele Menschen wieder in die Gärten, auf die Terrassen und Balkone. Doch für zahlreiche Mieterinnen und Mieter in Oberhausen endet der Sommertraum bereits im Mai: Die Stadtverwaltung hat angeordnet, dass private Pools in Mietanlagen abgebaut werden müssen. Die Entscheidung sorgt für Diskussionen – vor allem unter den betroffenen Familien.

Hintergrund der Maßnahme

Laut Angaben der Stadt Oberhausen sind die Gründe für das Verbot kleiner und mittelgroßer Pools auf Mietgrundstücken vielfältig. Zum einen gebe es sicherheitsrelevante Bedenken: „Gerade in Mehrfamilienhäusern mit Kindern besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. Viele Pools sind nicht ausreichend gesichert“, so ein Sprecher der Stadt. Auch der fehlende Versicherungsschutz bei Unfällen wird von der Verwaltung hervorgehoben.

Ein weiterer Aspekt ist der Wasserschutz. In Zeiten zunehmend heißer und trockener Sommer sei ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser unabdingbar. Pools mit mehreren Tausend Litern Fassungsvermögen gelten dabei als problematisch. „Wir möchten auf die Bedeutung nachhaltiger Ressourcennutzung aufmerksam machen“, heißt es weiter.

Reaktionen der Mieter

Viele Mieterinnen und Mieter zeigen sich enttäuscht. Für Familien mit Kindern war der kleine Pool im Garten oft die einzige Möglichkeit zur Abkühlung. „Nicht jeder kann sich einen Urlaub oder den regelmäßigen Besuch im Schwimmbad leisten“, sagt eine betroffene Mutter aus dem Stadtteil Osterfeld. In sozialen Netzwerken formiert sich bereits Widerstand – einige Mieter erwägen, rechtlich gegen die Vorgabe vorzugehen.

Was erlaubt bleibt

Die Stadt betont, dass es kein generelles Verbot für Wasserbehälter im Garten gebe. Planschbecken für Kleinkinder oder mobile Wasserspielzeuge seien weiterhin erlaubt – solange sie regelmäßig entleert und gesäubert werden. Auch aufblasbare Mini-Pools mit geringem Fassungsvermögen seien unter bestimmten Bedingungen gestattet.

Fazit

Die Maßnahme der Stadt Oberhausen zeigt einmal mehr den wachsenden Spagat zwischen individuellem Komfort und gesellschaftlicher Verantwortung. Ob sich die neue Regelung langfristig durchsetzen wird, hängt wohl auch vom Dialog zwischen Stadt, Vermietern und Mietern ab.

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