Beim Kochen von Kartoffeln bildet sich oft ein weißlicher Schaum auf der Wasseroberfläche – ein Anblick, den viele kennen, aber nur wenige verstehen. Muss dieser Schaum abgeschöpft werden? Oder kann man ihn einfach ignorieren? Experten aus dem Bereich Ernährung und Lebensmittelchemie geben Antworten.
Was ist der Schaum eigentlich?
Der Schaum, der sich beim Kochen von Kartoffeln bildet, besteht hauptsächlich aus Stärke, Eiweißen und kleinen Schmutzpartikeln, die sich aus der Schale oder dem Kartoffelinneren lösen. Wenn die Kartoffeln ins kochende Wasser gegeben werden, tritt ein Teil der enthaltenen Stärke aus und verbindet sich mit dem Wasser – es entsteht Schaum.
Ist der Schaum gesundheitsschädlich?
Die gute Nachricht: Der Schaum ist vollkommen unbedenklich. „Er enthält keine schädlichen Stoffe“, erklärt Ernährungsexpertin Dr. Martina Berger. „Wer den Schaum nicht abschöpft, muss sich keine Sorgen machen – der Geschmack oder die Qualität der Kartoffeln leiden dadurch nicht.“
Warum empfehlen manche, ihn trotzdem zu entfernen?
Es gibt dennoch gute Gründe, den Schaum abzuschöpfen. Zum einen sieht das Kochwasser dadurch klarer und appetitlicher aus. Zum anderen kann der Schaum – besonders bei stark stärkehaltigen Kartoffeln – zum Überkochen führen. „Wenn der Topf voll ist und man nicht aufpasst, schäumt das Wasser schnell über“, warnt Küchenchef und Kochbuchautor Thomas Winkler. „Wer den Schaum regelmäßig entfernt, verhindert das.“
Außerdem kann es bei der Zubereitung von Brühen oder feinen Suppen, in denen Kartoffeln mitgekocht werden, sinnvoll sein, den Schaum abzuschöpfen, um eine klarere Flüssigkeit zu erhalten.
Fazit: Abschöpfen ist Geschmackssache
Ob man den Schaum beim Kartoffelkochen entfernt oder nicht, bleibt letztlich eine Frage der persönlichen Vorliebe – und vielleicht der Küchendisziplin. Wer es ordentlich mag und das Überkochen vermeiden will, kann zur Schaumkelle greifen. Wer sich daran nicht stört, lässt ihn einfach drin – geschmacklich macht es keinen Unterschied.
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