Wer heute einen 100-Euro-Schein im Portemonnaie hat, denkt selten darüber nach, wie viel er damit eigentlich kaufen kann. Doch ein Blick zurück ins Jahr 1970 zeigt, dass 100 D-Mark damals eine ganz andere Bedeutung hatten – die Kaufkraft war deutlich höher.

Preise 1970: Ein Stück Wohlstand für 100 Mark

Die Bundesrepublik befand sich Anfang der 1970er Jahre im Wirtschaftswunder. Löhne stiegen, Arbeitslosigkeit war niedrig, und die Preise wirkten aus heutiger Sicht erstaunlich bescheiden:

  • Ein Liter Superbenzin kostete etwa 0,55 D-Mark. Mit 100 Mark konnte man also rund 180 Liter tanken.

  • Ein Kilo Brot bekam man für 1 D-Mark. Für denselben Betrag war also ein ganzer Kofferraum voller Brote möglich.

  • Eine Kugel Eis kostete nur 20 Pfennig – 100 Mark entsprachen also 500 Kugeln.

  • Das durchschnittliche Monatseinkommen lag bei etwa 1.000 D-Mark. 100 Mark waren also ein Zehntel des Gehalts und hatten ein echtes Gewicht im Alltag.

Heute: 100 Euro sind schneller weg als gedacht

Seit der Einführung des Euro 2002 haben sich die Preise stark verändert. Zwar darf man nicht direkt 100 Mark mit 100 Euro vergleichen (der Umrechnungskurs lag bei 1 € = 1,95583 DM), aber entscheidend ist die reale Kaufkraft:

  • Ein Liter Super kostet heute rund 1,80 bis 2,00 Euro – also etwa das Vierfache. Für 100 Euro bekommt man nur noch knapp 55 Liter.

  • Brot liegt im Schnitt bei 3 bis 4 Euro pro Kilo – also höchstens 30 Kilo für 100 Euro.

  • Die Eiskugel kostet meist 1,50 bis 2,00 Euro. Mit 100 Euro sind das nur 50 bis 65 Kugeln.

  • Das heutige durchschnittliche Monatsnettoeinkommen liegt bei ca. 2.500 bis 3.000 Euro. 100 Euro machen also nur noch rund ein Dreißigstel des Gehalts aus.

Fazit: Damals mehr Wohlstand fürs Geld

100 D-Mark im Jahr 1970 hatten, gemessen an Kaufkraft und Einkommensverhältnissen, einen viel größeren Wert als 100 Euro heute. Während man damals mit 100 Mark einen echten Teil des Monats bestreiten konnte, reicht der gleiche Betrag heute oft nur für einen Wocheneinkauf oder eine Tankfüllung.

Die Rechnung macht deutlich: Geld verliert im Laufe der Zeit an Wert – nicht, weil man weniger Scheine im Portemonnaie hat, sondern weil die Preise kontinuierlich steigen. Inflation ist unsichtbar, aber spürbar – besonders, wenn man den Vergleich über Jahrzehnte wagt.

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