Viele Menschen in Deutschland träumen vom eigenen Haus. Doch wie viel kostet es wirklich, ein Eigenheim zu bauen? Eine Bau-Expertin klärt auf – und zeigt, warum die Rechnung oft höher ausfällt, als viele Bauherren zunächst glauben.
Die nackten Zahlen
Laut der Expertin beginnen die reinen Baukosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bei etwa 2.000 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einem Haus mit 140 Quadratmetern entspricht das mindestens 280.000 bis 350.000 Euro. Doch damit ist es längst nicht getan.
„Viele rechnen nur mit den Baukosten“, warnt sie. „Die Nebenkosten werden oft unterschätzt.“ Dazu gehören unter anderem:
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Grundstückskosten: je nach Region extrem unterschiedlich, vom Schnäppchen auf dem Land bis zu sechsstelligen Summen in Ballungsgebieten.
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Baunebenkosten: Architekt, Statik, Genehmigungen, Versicherungen – meist 15–20 % der Bausumme.
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Erschließung: Anschluss an Wasser, Strom, Gas, Internet – häufig weitere 30.000 bis 50.000 Euro.
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Außenanlagen: Garten, Garage, Terrasse, Pflasterarbeiten – schnell noch einmal 20.000 bis 40.000 Euro.
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Innenausstattung: Küche, Bodenbeläge, Bad-Extras – hier können die Kosten stark variieren.
Die große Kostenfalle
Besonders tückisch sei, dass viele Bauherren sich von vermeintlich günstigen Werbeangeboten locken lassen, die oft nur den „nackten Rohbau“ beinhalten. „Wer ein Haus für 250.000 Euro sieht, sollte sich bewusst machen: Am Ende kann die Gesamtrechnung doppelt so hoch ausfallen“, so die Expertin.
Regionale Unterschiede
Ein weiterer Faktor sind die Grundstückspreise. In ländlichen Regionen ist ein Baugrundstück noch für unter 100 Euro pro Quadratmeter zu haben. In Großstädten wie München, Frankfurt oder Hamburg liegen die Preise dagegen oft bei über 1.000 Euro pro Quadratmeter. „Das Grundstück ist in vielen Fällen teurer als das Haus selbst“, betont die Fachfrau.
Fazit der Expertin
„Wer bauen will, sollte realistisch mit einer Gesamtsumme von mindestens 400.000 bis 500.000 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus rechnen – in Metropolregionen oft noch deutlich mehr.“ Wichtig sei eine gute Finanzplanung, großzügige Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben und die Bereitschaft, Prioritäten zu setzen.
„Ein Eigenheim ist machbar“, fasst sie zusammen, „aber man sollte sich keine Illusionen machen: Billig wird es nicht.“
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