Herr Möller, der sein ganzes Leben lang sparsam war, hat bereits in jungen Jahren beschlossen, dass heißes Wasser eine vermeidbare Ausgabe darstellt. „Ich habe mit 20 Jahren angefangen, so zu leben. Damals war das Heizöl teuer, und mir kam der Gedanke: Wozu das Geld ausgeben, wenn es auch kalt geht?“, erzählt er stolz. Aus dieser pragmatischen Überzeugung heraus entwickelte sich bei ihm eine Philosophie des bewussten Verzichts. Heute ist Herr Möller bekannt in seiner Nachbarschaft als der „Kaltwasser-Günther“.

Er duscht ausschließlich mit kaltem Wasser, kocht lediglich, wenn es wirklich notwendig ist, und hat seinen Geschirrspüler stets auf die kälteste Stufe eingestellt. Auch die Waschmaschine wird bei ihm nur kalt betrieben – alles aus dem festen Glauben daran, dass jeder eingesparte Euro zählt.

Warum auf heißes Wasser verzichten?

Sein Hauptantrieb ist die Kostenersparnis. Laut seiner eigenen Kalkulation spart er im Jahr rund 200 Euro an Energiekosten, indem er warmes Wasser gänzlich vermeidet. Die Motivation ist dabei nicht nur finanzieller Natur, sondern auch ökologisch begründet. „Wenn wir weniger Energie verbrauchen, hilft das nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt. Wir haben doch nur einen Planeten!“, argumentiert er leidenschaftlich.

Doch es ist nicht nur der finanzielle Vorteil, der Herrn Möller überzeugt. Er glaubt fest daran, dass kaltes Wasser gesundheitliche Vorteile bringt. Seine Überzeugung basiert teilweise auf persönlichen Erfahrungen: „Ich bin selten krank und habe viel Energie“, erklärt er. „Vielleicht liegt das ja daran, dass ich nie warmes Wasser benutze.“ Die Wissenschaft ist sich zwar nicht einig darüber, ob kaltes Wasser allein eine stärkende Wirkung hat, aber für Herrn Möller zählt vor allem, dass er sich gut fühlt.

Sein Umfeld und die Reaktionen

Während die meisten Menschen es kaum glauben können, dass Herr Möller tatsächlich auf heißes Wasser verzichtet, haben einige seiner Nachbarn begonnen, seinen Ansatz zumindest teilweise zu übernehmen. „Es klingt verrückt, aber ich dachte mir: Warum nicht mal ausprobieren?“, sagt seine Nachbarin Frau Schmidt, die nun auch regelmäßig mit kaltem Wasser duscht.

Andere hingegen sind skeptisch und können sich ein Leben ohne warmes Wasser nicht vorstellen. Herr Möllers Tochter, die sich an die kalten Duschen ihrer Kindheit noch gut erinnert, ist inzwischen ausgezogen und genießt ihr warmes Wasser in vollen Zügen. Sie schmunzelt jedoch darüber, wie eisern ihr Vater seine Prinzipien beibehält.

„Natürlich würde ich mich auch gerne mal entspannen und ein warmes Bad nehmen“, räumt Möller ein. „Aber am Ende des Tages weiß ich, dass es mir mehr Freude macht, das Geld zu sparen.“ Er gibt zu, dass sein Lebensstil nicht für jedermann geeignet ist, doch für ihn ist es die einzig logische Konsequenz. „Andere sparen an Kleidung oder Essen, ich spare eben beim Wasser – jeder hat seine eigenen Prioritäten.“

Der Trend der Sparsamkeit

In Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltbewusstheit gewinnt Herr Möllers Lebensweise zunehmend an Bedeutung. Es gibt bereits eine kleine, aber wachsende Gruppe von Menschen, die seinem Beispiel folgen und versuchen, ihre Energiekosten durch den Verzicht auf Warmwasser zu senken. Auch wenn es ein radikaler Schritt ist, zeigen viele Studien, dass kaltes Duschen durchaus gesundheitsfördernd sein kann und das Immunsystem stärkt.

Fazit

Herr Möllers Geschichte verdeutlicht, wie eine unkonventionelle Entscheidung zu einem durchdachten Lebensstil werden kann. Sein Verzicht auf warmes Wasser ist für ihn ein Symbol der Freiheit – eine bewusste Entscheidung, sich dem Konsum zu entziehen und stattdessen auf Einfachheit und Bescheidenheit zu setzen.

„Man muss nicht alles haben, was einem angeboten wird“, sagt Herr Möller abschließend. „Manchmal reicht weniger, um mehr zu erreichen.“

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