Mit den ersten heißen Sommertagen steigen die Temperaturen nicht nur draußen, sondern auch in geparkten Fahrzeugen. Für viele Hundebesitzer stellt sich die Frage, ob es wirklich unproblematisch ist, ihren Vierbeiner während eines kurzen Einkaufs im Auto zu lassen. Doch Experten warnen seit Jahren vor den Gefahren für Tiere in heißen Autos. Ab sofort wird dieses Verhalten ernsthaft bestraft – mit einem Bußgeld.

Gefährliche Überhitzung

Wenn die Außentemperatur 30 Grad erreicht, kann es im Inneren eines geparkten Autos auf bis zu 70 Grad Celsius steigen. Selbst bei geöffneten Fenstern ist dies eine lebensbedrohliche Gefahr für Hunde. „Hunde haben nur begrenzte Möglichkeiten, ihre Körpertemperatur zu regulieren“, erklärt Dr. Petra Müller, Tierärztin. „Während Menschen durch Schwitzen Wärme abgeben können, geschieht dies bei Hunden hauptsächlich durch Hecheln. Bei extremer Hitze ist dieser Mechanismus jedoch nicht ausreichend.“

Schon nach wenigen Minuten im heißen Auto kann es zu einem Hitzschlag kommen, der zu Organschäden, Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen kann. Besonders gefährdet sind Welpen, ältere Hunde und Tiere mit gesundheitlichen Vorerkrankungen.

Strafen für Tierquälerei

Ab sofort wird das Zurücklassen eines Hundes im Auto bei sommerlicher Hitze in vielen Bundesländern als Ordnungswidrigkeit geahndet. In extremen Fällen, in denen der Hund schwer verletzt oder sogar tot aufgefunden wird, droht den Tierhaltern eine Anzeige wegen Tierquälerei. Die Strafen reichen von Bußgeldern bis hin zu einem lebenslangen Verbot, Tiere zu halten.

„Die Maßnahmen sollen deutlich machen, dass wir als Gesellschaft Verantwortung für die Tiere übernehmen müssen“, so ein Sprecher des Tierschutzbundes. „Es ist kein Kavaliersdelikt, einen Hund bei großer Hitze im Auto zu lassen. Jeder sollte sich der Gefahr bewusst sein und auf das Wohl des Tieres achten.“

Bußgeld und Folgen

In den meisten Bundesländern können Bußgelder von bis zu 500 Euro verhängt werden, wenn der Hund bei übermäßiger Hitze im Auto zurückgelassen wird. Darüber hinaus können die Behörden den Hund in besonders schweren Fällen sicherstellen und dem Besitzer die Verantwortung für das Tier entziehen.

Außerdem kann ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dazu führen, dass der Hundebesitzer mit einem Eintrag in das polizeiliche Führungszeugnis rechnen muss. Ein solches Vergehen hat langfristige Auswirkungen auf die Rechte, Tiere zu halten oder zu adoptieren.

Was tun, wenn man einen Hund im Auto sieht?

Sollten Passanten einen Hund im Auto bei extremer Hitze entdecken, können sie sich an die Polizei oder den Tierschutz wenden. In Notfällen – zum Beispiel, wenn der Hund in Lebensgefahr schwebt – darf das Fahrzeug ohne Einwilligung des Besitzers geöffnet werden, um das Tier zu retten. Die Tierschutzvereine raten, in solchen Fällen nicht zu zögern.

Tipps für Hundebesitzer

Wer seinen Hund nicht zu Hause lassen kann, sollte ihn niemals bei warmem Wetter im Auto zurücklassen. Falls es unvermeidlich ist, den Hund mitzunehmen, sind hier einige wichtige Tipps:

  1. Fahren Sie nur mit Hund, wenn es wirklich notwendig ist.

  2. Lassen Sie den Hund niemals alleine im Auto, besonders nicht bei Sonne und hohen Temperaturen.

  3. Parken Sie im Schatten und lassen Sie Fenster weit geöffnet.

  4. Falls der Hund doch im Auto warten muss, stellen Sie sicher, dass jemand regelmäßig nach ihm sieht und das Auto gut belüftet ist.

  5. Nutzen Sie Hundeparkplätze oder Hundetagesstätten, falls Sie einkaufen müssen.

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