Simone R. ist 49 Jahre alt, arbeitet als medizinische Fachangestellte und lebt seit Jahren mit ihrem kleinen Mischlingshund „Maxi“ zusammen. Doch was für sie selbstverständlich ist – ein treuer Gefährte an ihrer Seite – wird jetzt zum Albtraum: Sie findet einfach keine neue Wohnung.
„Ich hätte nie gedacht, dass so ein kleiner Hund so ein großes Problem sein kann“, sagt Simone und streichelt Maxi über die Ohren. „Er wiegt gerade mal fünf Kilo, bellt kaum, haart wenig – und trotzdem bekomme ich nur Absagen.“
Seit ihre alte Wohnung verkauft wurde, ist Simone auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Sie hat unzählige Besichtigungen hinter sich, endlose Formulare ausgefüllt, Dutzende Makler kontaktiert. Doch sobald sie erwähnt, dass sie einen Hund hat, winken viele Vermieter sofort ab.
„Haustiere nicht erlaubt“ – dieser Satz verfolgt sie überall.
„Manchmal lügen Leute ja sogar darüber. Aber das will ich nicht. Ich will ehrlich sein, damit es keinen Ärger gibt. Aber Ehrlichkeit zahlt sich nicht aus“, sagt Simone resigniert.
Dabei zahlt sie ihre Miete immer pünktlich, hat ein festes Einkommen und gute Schufa-Werte. Doch der Hund überwiegt alles. „Ich höre dann Sachen wie: ‚Wir wollen keine Hundehaare im Treppenhaus‘ oder ‚Wir haben Angst, dass er bellt, wenn Sie arbeiten‘“, erzählt sie. „Dabei ist Maxi meistens bei mir oder bei einer Nachbarin.“
In Großstädten wird die Wohnungssuche ohnehin immer schwieriger – ein Haustier kann dann schnell zum K.-o.-Kriterium werden. Laut einer Umfrage scheitern viele Tierhalter an starren Regeln oder misstrauischen Eigentümern.
„Man fühlt sich so machtlos“, sagt Simone. „Ich habe schon überlegt, ob ich Maxi abgeben soll. Aber ich kann das nicht! Er ist Familie. Er ist alles, was ich habe.“
Tierschützer fordern schon lange mehr Verständnis: „Ein Hund ist kein Makel, sondern für viele Menschen gerade im Alleinleben ein Halt“, sagt eine Sprecherin vom Tierschutzbund. „Vermieter sollten nicht automatisch ablehnen, sondern genau hinschauen.“
Für Simone bleibt nur die Hoffnung, dass sich doch ein Vermieter findet, der sie mit Maxi aufnimmt. „Ich wünsche mir nichts Besonderes – nur ein Zuhause für uns beide. Ist das zu viel verlangt?“
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