In vielen Städten hat der traditionelle Wochenmarkt eine lange Geschichte. Er gilt als Ort regionaler Vielfalt, persönlicher Beratung und frischer Produkte direkt vom Bauernhof. Doch immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher stehen vor einem Problem: Gemüse auf Märkten ist oft fast unbezahlbar geworden. Viele Kundinnen berichten, dass die Preise inzwischen doppelt so hoch sind wie im Supermarkt.
Ein Beispiel: Während ein Kilo Tomaten im Discounter für 2,50 Euro erhältlich ist, verlangen einige Marktstände für vergleichbare Ware bis zu 5 Euro. Ähnlich sieht es bei Gurken, Paprika oder Salatköpfen aus. Der Preisunterschied ist so groß, dass manche Marktbesucher nur noch schauen, aber nicht mehr kaufen.
Doch warum ist das so?
Die Händler auf Wochenmärkten arbeiten meist in kleinem Maßstab. Sie produzieren oder beziehen ihr Gemüse regional und oft sogar in Bioqualität. Damit sind die Erntekosten höher, und es gibt keine Massenlogistik, wie sie Supermärkte nutzen. Außerdem zahlen Marktstände Standgebühren, müssen Transport, Kühlung und lange Arbeitszeiten einkalkulieren. All das spiegelt sich im Preis wider.
Supermärkte hingegen können dank großer Einkaufsvolumen bessere Preise verhandeln. Sie kaufen Gemüse oft im Ausland oder aus industrieller Produktion, wo günstiger produziert wird. Das ermöglicht niedrige Verkaufspreise – auch wenn die Ware weniger frisch oder umweltfreundlich ist.
Die Folge: Der Wochenmarkt wird zunehmend zum Luxus. Viele Menschen wünschen sich frisches, regionales Gemüse, können es sich aber kaum noch leisten.
Wenn Gemüse auf Märkten weiterhin so teuer bleibt, droht etwas verloren zu gehen: die Wertschätzung für regionale Lebensmittel, direkte Kontakte zu Erzeugern und ein Stück lebendige Stadtkultur.
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