Die Familie Olberz steht vor großen Herausforderungen. Die fünfköpfige Familie lebt in einer Kleinstadt, in der die Lebenshaltungskosten zwar moderat sind, jedoch jeder Euro mehrfach umgedreht werden muss. Herr und Frau Olberz zählen zu den sogenannten „Aufstockern“ – sie verdienen zwar, aber nicht genug, um die Familie ohne staatliche Unterstützung zu ernähren. Trotz ihrer Jobs müssen sie auf Hartz IV zurückgreifen, um über die Runden zu kommen. Nun droht die Hauptuntersuchung für das Auto die angespannte finanzielle Lage noch weiter zu verschärfen.
Der Alltag als Geringverdiener mit Hartz-IV-Aufstockung
Beide Elternteile sind berufstätig, doch ihre Löhne reichen nicht aus, um alle Ausgaben zu decken. Frau Olberz arbeitet als Verkäuferin in einem Supermarkt, während Herr Olberz in der Logistikbranche tätig ist. Beide verdienen knapp über dem Mindestlohn. Doch mit fünf Kindern fallen die Lebenshaltungskosten enorm hoch aus. Allein die regelmäßigen Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung und Schulmaterialien reißen jeden Monat ein tiefes Loch in das Budget der Familie. Um über die Runden zu kommen, müssen die Olberz auf Hartz IV zurückgreifen.
Diese finanzielle Abhängigkeit stellt die Familie jedoch nicht nur vor materielle Herausforderungen, sondern führt auch zu einer emotionalen Belastung. „Es ist schwer, den Kindern zu erklären, warum sie nicht alles haben können, was ihre Freunde haben“, sagt Frau Olberz. Die Sorge, als „arm“ abgestempelt zu werden, begleitet die Familie täglich und führt oft zu Einschränkungen im sozialen Leben.
Wenn das Auto zur Existenzfrage wird
Das Auto ist für die Familie Olberz kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Herr Olberz fährt damit täglich zur Arbeit, und auch Frau Olberz benötigt das Auto, um die Kinder zur Schule und zu anderen Terminen zu bringen. Doch jetzt steht die Hauptuntersuchung (HU) an, und damit droht eine unerwartete und hohe Ausgabe. Die Hauptuntersuchung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung des Fahrzeugs auf seine Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit, die alle zwei Jahre durchgeführt werden muss.
Sollte das Auto durch die HU fallen, würde eine Reparatur unumgänglich – eine Ausgabe, die die Familie finanziell kaum stemmen kann. „Das Auto ist für uns existenziell. Ohne es wäre mein Job in Gefahr, und das bedeutet, dass noch weniger Geld zur Verfügung stehen würde“, erklärt Herr Olberz. Die Kosten für die HU selbst sind zwar überschaubar, aber falls teure Reparaturen erforderlich sind, könnte das schnell mehrere hundert Euro kosten – Geld, das die Familie schlichtweg nicht hat.
Unterstützung und mögliche Lösungen
Die finanzielle Unterstützung durch Hartz IV reicht gerade für das Notwendigste, aber außerplanmäßige Ausgaben wie eine Autoreparatur sind darin nicht vorgesehen. Für Härtefälle wie diesen können Betroffene zwar einmalige Beihilfen beantragen, doch solche Leistungen sind nicht garantiert und bedürfen oft einer ausführlichen Begründung. Bürokratische Hürden und lange Bearbeitungszeiten machen diese Anträge zudem häufig zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit.
Ein weiterer Weg könnte in zinslosen Darlehen durch das Jobcenter liegen, die jedoch ebenfalls gut begründet werden müssen und später zurückgezahlt werden müssen. Für die Familie Olberz bedeutet dies aber, dass sie weiterhin unter finanziellen Druck stehen, da sie Schulden in einer ohnehin schon angespannten Lage abbauen müssten.
Langfristige Perspektiven und die Frage nach sozialer Gerechtigkeit
Das Beispiel der Familie Olberz wirft grundlegende Fragen auf, wie Deutschland mit dem Thema „Working Poor“ umgeht. Immer mehr Familien können trotz Vollzeitbeschäftigung kaum überleben und sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die Olberz sind nicht allein: Viele Familien in ähnlicher Lage fragen sich, ob der Staat genug tut, um die Lasten zu mildern und insbesondere Kindern eine bessere Zukunftsperspektive zu geben.
Einige Sozialverbände fordern seit Jahren, dass die Regierung die Situation von Aufstockern verbessern muss. Hierzu könnten höhere Mindestlöhne, mehr Kinderzuschläge und eine flexiblere Unterstützung bei unerwarteten Kosten wie Autoreparaturen beitragen. Auch eine Reform der Hartz-IV-Sätze oder die Einführung eines Bürgergelds wird immer wieder diskutiert.
Fazit: Ein Teufelskreis aus geringem Einkommen und staatlicher Abhängigkeit
Für die Olberz bleibt die Situation angespannt. Solange Herr und Frau Olberz im Niedriglohnbereich tätig sind und keine Perspektiven für besser bezahlte Jobs haben, wird die Familie weiterhin auf Unterstützung angewiesen sein. Die bevorstehende HU stellt für sie eine ernste Bedrohung ihrer Mobilität und damit ihrer Existenzgrundlage dar. Ohne ausreichende staatliche Hilfen und Reformen bleibt ihnen jedoch kaum eine Möglichkeit, sich langfristig aus diesem Teufelskreis zu befreien.
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