Pierre Hollberg dreht jeden Cent zweimal um. Für seine Familie hat er ein tägliches Budget von gerade einmal zehn Euro – für Lebensmittel, für sechs Personen. Seine Frau ist schwerbehindert, die vier Kinder brauchen viel Zuwendung, und der Alltag ist ein ständiger Balanceakt zwischen Verzicht und Sorgen.

Die Familie lebt in einer Vierzimmerwohnung mit knapp 90 Quadratmetern. Klingt auf den ersten Blick nicht so klein, doch für sechs Menschen ist es eng. Die Eltern schlafen im Wohnzimmer, weil die Kinder eigene Zimmer brauchen. Für einen Esstisch reicht der Platz nicht, gegessen wird, wo gerade Platz ist – auf dem Sofa, auf dem Boden.

„Wir versuchen, das Beste draus zu machen“, sagt Pierre. „Aber manchmal weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.“ Seine Frau kann aufgrund ihrer Behinderung nicht arbeiten. Die Verantwortung für die Finanzen liegt bei ihm. Jeder Einkauf wird vorher genau geplant. Fleisch gibt es selten, Obst ist oft Luxus.

Eine große Stütze ist Evi, die Mutter seiner Frau. Sie hilft, wo sie kann: Kocht mit, betreut die Kinder – und geht alle zwei Wochen zur Tafel. Dort bekommt sie kostenlos Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden. „Ohne die Tafel wäre es noch viel schlimmer“, sagt Pierre.

Trotz der prekären Lage versucht die Familie, den Kindern ein normales Leben zu ermöglichen. „Die Kinder sollen nicht spüren, wie knapp es ist“, sagt Pierre. Doch Ausflüge, Vereinsbeiträge oder mal ein Kinobesuch? Meist nicht drin.

Für die Politik sind Familien wie die Hollbergs oft nur eine Statistik. Doch hinter jeder Zahl steckt ein Alltag voller Entbehrungen – und Menschen, die trotz allem versuchen, Würde und Zusammenhalt zu bewahren.

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