Dorf bei Kaiserslautern – Während andere Kinder in seinem Alter gerade ihre Hausaufgaben erledigen oder mit Freunden zocken, schnürt der 11-jährige Jonas Müller seine Turnschuhe und macht sich auf den Weg – mit einem Stapel Briefumschläge unter dem Arm und einem festen Ziel: seiner Mama helfen.
Seit mehreren Monaten unterstützt Jonas seine alleinerziehende Mutter, die durch Krankheit zeitweise eingeschränkt ist. „Sie hat früher immer alles für mich gemacht“, sagt der Junge ernst. „Jetzt will ich etwas zurückgeben.“
Sein wichtigster Beitrag: die tägliche Postrunde im Dorf. Ob Rechnungen zur Apotheke bringen, Nachbarn Briefe in den Kasten legen oder Paketscheine bei älteren Leuten abgeben – Jonas ist zur Stelle. „Ich bin halt der Mini-Postbote“, sagt er schmunzelnd.
Die Nachbarn sind begeistert vom Engagement des Jungen. „Er ist zuverlässig, freundlich und grüßt jeden. So einen wie Jonas wünscht man sich als Zusteller“, sagt Frau Berger, eine ältere Dame aus der Nachbarschaft. „Und wenn er mal Schokolade findet, bringt er sie seiner Mama mit.“
Obwohl Jonas seine Aufgaben ernst nimmt, kommt das Kindsein nicht zu kurz. „Ich mache das alles nach der Schule“, betont er. „Wenn’s Hausaufgaben gibt, gehe ich halt später.“ Seine Mutter ist stolz auf ihren Sohn: „Ich hätte nie gedacht, dass ein Kind so viel Verantwortungsgefühl haben kann.“
Ganz offiziell ist Jonas natürlich kein echter Postbote – aber für die Dorfbewohner ist er längst mehr als das: ein Vorbild für Zusammenhalt, Nächstenliebe und den besonderen Mut, den manchmal nur Kinder haben.
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