In einer Zeit, in der viele Menschen den Ruhestand herbeisehnen und Pläne für den Lebensabend schmieden, geht Martin Weisser einen anderen Weg. Der 77-Jährige steht immer noch jeden Morgen auf, zieht seine Arbeitskleidung an und geht dorthin, wo er seit Jahrzehnten hingehört: zu seinem Arbeitgeber. Während andere längst in Rente sind, bleibt Weisser dem Unternehmen treu – aus Überzeugung, Leidenschaft und einem tief verwurzelten Pflichtgefühl.
Ein Leben für den Beruf
Martin Weisser begann seine Laufbahn in den späten 1960er-Jahren, in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs. Seitdem hat er den Betrieb durch Höhen und Tiefen begleitet – technologische Veränderungen, Personalwechsel, wirtschaftliche Herausforderungen. Doch eines blieb konstant: seine Präsenz. Über 50 Jahre im selben Unternehmen zu verbringen, ist heute eine Seltenheit. Noch seltener ist es, mit 77 Jahren aktiv mitzuwirken, als wäre das Rentenalter nie erreicht worden.
„Solange ich morgens noch mit Freude aufstehe und gebraucht werde, sehe ich keinen Grund aufzuhören“, sagt Weisser mit einem Lächeln. Er arbeitet nicht mehr im Vollzeitpensum, aber seine Erfahrung und Gelassenheit sind für jüngere Kolleginnen und Kollegen unbezahlbar. Für viele im Team ist er nicht nur ein geschätzter Mitarbeiter, sondern auch Mentor, Zuhörer und Vorbild.
Arbeit als Lebenselixier
Was andere als Belastung empfinden könnten, ist für Martin Weisser ein Lebenselixier. Die Routine, die sozialen Kontakte, das Gefühl, gebraucht zu werden – all das hält ihn geistig und körperlich fit. Studien zeigen, dass Menschen, die auch im Alter aktiv bleiben, oft gesünder und zufriedener leben. Für Weisser ist der Arbeitsplatz kein Zwang, sondern ein Ort der Zugehörigkeit.
Ein Arbeitgeber mit Weitblick
Auch der Arbeitgeber profitiert: Während vielerorts Fachkräftemangel herrscht, ist man hier stolz auf Mitarbeitende wie Martin Weisser. Die Unternehmensführung hat längst erkannt, wie wertvoll generationsübergreifendes Arbeiten sein kann. Statt sich an starren Altersgrenzen zu orientieren, setzt man auf individuelle Lösungen, Flexibilität und gegenseitigen Respekt.
Mehr als nur ein Job
Für Martin Weisser ist seine Arbeit mehr als ein Beruf – sie ist Teil seiner Identität. In einer Welt, in der Wandel zur Norm geworden ist, steht er für etwas Seltenes: Loyalität, Beständigkeit und Hingabe. Und solange es seine Gesundheit erlaubt, möchte er weitermachen. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Freude.
Sein Beispiel zeigt: Alter ist keine Grenze – sondern oft nur eine Zahl.
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