Astrid Vis ist eine Frau, die inmitten von Tieren lebt – und das schon seit Jahrzehnten. Mit 83 Jahren blickt sie auf ein erfülltes Leben zurück, das sie in der außergewöhnlichen Umgebung des Dierenparks verbracht hat. Ihre Geschichte ist eine, die von Leidenschaft, Hingabe und einem ganz besonderen Kindheitstraum geprägt ist.
Der Ursprung eines Traums
Schon als kleines Mädchen hatte Astrid Vis eine tiefe Verbundenheit zu Tieren. Ihre Eltern erinnerten sich daran, wie sie stundenlang vor den Gehegen im örtlichen Zoo stand, ihre Augen funkelten vor Staunen und Begeisterung. Für Astrid war die Welt der Tiere nicht nur faszinierend – sie war ein Ort, an dem sie sich zu Hause fühlte. Der Dierenpark, der nahe ihrer Heimatstadt lag, wurde für sie zu einem Symbol ihrer Sehnsüchte und Wünsche.
„Ich habe mich immer für die Tiere interessiert. Es war wie ein stiller Ruf, der mich nie losließ“, sagt sie mit einem Lächeln. Schon früh war ihr klar, dass sie eines Tages ein Leben mit den Tieren teilen wollte. Der Gedanke, in einem Zoo zu leben, war für sie der perfekte Weg, ihre Liebe zu den Tieren mit ihrem täglichen Leben zu verbinden.
Der Weg in den Dierenpark
Im Jahr 1960, als sie gerade 18 Jahre alt war, nahm Astrid Vis das erste Mal die Entscheidung, in einem Zoo zu arbeiten. Ihr Ziel war der Dierenpark, der zu diesem Zeitpunkt noch weit weniger bekannt war als heute. Sie begann als Pflegerin, kümmerte sich um die Tiere und lernte dabei nicht nur viel über ihre Bedürfnisse, sondern auch über die Bedeutung von Artenschutz und der Verantwortung, die mit der Arbeit in einem Zoo einhergeht.
„Es war eine unglaublich lehrreiche Zeit“, erinnert sich Astrid. „Jeden Tag hatte ich die Gelegenheit, mit den Tieren zu arbeiten, von den erfahrenen Kollegen zu lernen und mehr über ihre Lebensweisen zu erfahren.“ Doch für sie war das noch nicht genug. Sie wollte noch tiefer in diese Welt eintauchen und das Leben mit den Tieren noch stärker erleben.
Ein Leben im Dierenpark
Im Laufe der Jahre veränderte sich der Dierenpark – und auch Astrids Leben. Sie war nicht mehr nur als Pflegerin aktiv, sondern bekam immer mehr Verantwortung. Schließlich konnte sie sich ihren Traum erfüllen: Sie zog auf das Gelände des Parks und begann, in einem der alten, restaurierten Gebäude zu wohnen. Ihre Wohnung lag inmitten des Parks, umgeben von Tieren, die sie seit vielen Jahren kannte.
„Es war wie ein Traum, der wahr wurde“, sagt Astrid. „Ich konnte jeden Tag in der Nähe der Tiere leben, mit ihnen interagieren und ihnen dabei helfen, sich zu entwickeln.“ Ihr Zuhause wurde zu einer Oase der Ruhe und des Friedens, umgeben von exotischen Vögeln, majestätischen Tigern und sanften Elefanten. Doch Astrid war nicht nur eine Beobachterin, sondern nahm aktiv an der Pflege und dem Wohl der Tiere teil.
Die enge Verbindung zu den Tieren machte sich nicht nur in der Arbeit bemerkbar. Astrid hatte eine ganz besondere Art, mit den Tieren zu kommunizieren. Sie verbrachte unzählige Stunden mit den Tieren, beobachtete ihre Verhaltensweisen und lernte ihre Bedürfnisse und Eigenheiten genau kennen. Der Dierenpark wurde nicht nur für sie ein Ort des Arbeitslebens, sondern ein echtes Zuhause, das sie mit jeder Faser ihres Seins schätzte.
Ein Vermächtnis der Liebe und Hingabe
Heute, im Alter von 83 Jahren, lebt Astrid Vis immer noch in ihrem vertrauten Zuhause im Dierenpark. Ihre Arbeit als Tierpflegerin hat sie schon lange hinter sich gelassen, doch ihre Bindung zu den Tieren bleibt ungebrochen. Der Park hat sich über die Jahre hinweg weiterentwickelt, doch Astrids Philosophie, die Tiere mit Respekt und Liebe zu behandeln, hat die Herzen vieler Menschen im Park berührt und inspiriert.
„Es war nie nur ein Job für mich. Es war mein Leben“, sagt sie. „Die Tiere sind meine Familie, und ich habe das große Glück, mein Leben in ihrer Nähe verbringen zu dürfen.“
Astrids Geschichte ist eine, die viele Menschen zum Nachdenken anregt. Sie zeigt, dass die Liebe zu Tieren und die Hingabe, die man ihnen schenkt, nicht nur das Leben bereichern, sondern auch die Möglichkeit bieten, einen einzigartigen Platz in dieser Welt zu finden – einen Platz, an dem man sich selbst und seine Leidenschaft lebt.
Ein Ende ohne Ende
Astrid Vis hat nie nach Ruhm oder Anerkennung gesucht. Für sie war der wahre Lohn die Freude, die sie in der Arbeit mit den Tieren fand. Ihre Geschichte ist eine Geschichte des tiefen Respekts vor dem Leben und der unerschütterlichen Hingabe zu den Tieren, die ihr Leben geprägt haben.
Obwohl Astrid nicht mehr aktiv als Pflegerin arbeitet, bleibt sie eine feste Größe im Dierenpark. Sie ist weiterhin ein wichtiger Teil der Gemeinschaft und lebt in dem Ort, den sie immer als ihr Zuhause betrachtet hat – ein Leben, das für sie niemals ein Ende finden wird, solange sie inmitten der Tiere lebt. Ein Kindheitstraum, der ein Leben lang andauerte.