Seit nunmehr fünf Jahren versucht Thomas R. aus Süddeutschland, sein großzügiges Einfamilienhaus zu verkaufen – bisher ohne Erfolg. Dabei sollte es eigentlich ein Traumobjekt sein: moderne Architektur, hochwertige Ausstattung, 300 Quadratmeter Wohnfläche, ein weitläufiger Garten mit Pool und dazu eine ruhige, begehrte Lage. Der Preis: 1,5 Millionen Euro. Und genau hier liegt offenbar das Problem.
Ein Haus, das keiner will?
„Es ist frustrierend“, sagt Thomas. „Ich bekomme regelmäßig Interessenten, doch sobald es um den Preis geht, springen viele ab.“ Der Immobilienmarkt hat sich seit den Boomjahren stark verändert. Was vor wenigen Jahren noch als gefragte Luxusimmobilie galt, wird heute oft als unerschwinglich betrachtet – besonders in Zeiten steigender Zinsen, wirtschaftlicher Unsicherheit und verschärfter Kreditvergabe durch Banken.
Emotionale Bindung trifft auf Marktrealität
Für Thomas ist das Haus mehr als nur eine Immobilie. Es war einst das gemeinsame Zuhause seiner Familie. Doch nach der Scheidung steht es größtenteils leer. Der emotionale Wert ist hoch – der finanzielle Druck wächst. Die laufenden Kosten für Instandhaltung, Versicherung und Grundsteuer summieren sich Monat für Monat. „Ich wollte nie unter Wert verkaufen, aber mittlerweile frage ich mich, ob ich realistisch genug war“, gibt er zu.
Makler wechseln, Preis senken – nichts hilft
In den letzten Jahren hat Thomas verschiedene Makler beauftragt, professionelle Fotos machen lassen, sogar virtuelle Besichtigungen angeboten. „Wir haben alles versucht – Home Staging, Marketingkampagnen, Preisverhandlungen. Aber es fühlt sich an, als ob der Markt mein Haus einfach ignoriert.“ Auch eine zwischenzeitliche Preisreduktion um 100.000 Euro brachte nicht den gewünschten Durchbruch.
Wenn Luxus zur Last wird
Was ursprünglich als Investition und Lebensprojekt gedacht war, entwickelt sich nun zum finanziellen Klotz am Bein. „Man denkt immer, Immobilien sind eine sichere Sache. Aber wenn niemand kauft, sitzt man fest – mit allem, was dazugehört.“
Thomas steht vor einer Entscheidung: Noch weiter warten und hoffen – oder einen radikalen Preisrutsch in Kauf nehmen?
Eines ist sicher: Der Immobilienmarkt hat sich verändert. Und Geschichten wie die von Thomas zeigen, dass selbst Luxus nicht mehr automatisch verkauft wird.