In Deutschland sorgt seit einigen Jahren die Bezeichnung „Zigeunersoße“ für Diskussionen. Besonders Bloggerinnen und Blogger aus den Bereichen Food, Kultur und gesellschaftliche Aufklärung setzen sich dafür ein, den Begriff zu überdenken – aus Respekt gegenüber der Sinti- und Roma-Community, für die das Wort „Zigeuner“ seit langem als diskriminierend gilt.
Historisch belastet und kulturell unsensibel
Das Wort „Zigeuner“ wird von vielen Angehörigen der betroffenen Gruppen als rassistisch empfunden, da es historisch mit Verfolgung, Ausgrenzung und Vorurteilen verknüpft ist. In diesem Zusammenhang empfinden viele die kommerzielle und alltägliche Nutzung des Begriffs – etwa in Soßenbezeichnungen – als eine Verharmlosung dieser Geschichte.
Blogger wie Tuba Sarica, Michaela Dudley oder Aktivisten auf Plattformen wie Instagram oder Twitter machen darauf aufmerksam, dass Essenskultur auch mit gesellschaftlicher Verantwortung einhergeht. Sie argumentieren, dass es keine Notwendigkeit gebe, an einem Begriff festzuhalten, der andere Menschen verletzen kann – besonders dann nicht, wenn Alternativen wie „Paprikasoße ungarischer Art“ oder „würzige Tomaten-Paprika-Soße“ denselben kulinarischen Zweck erfüllen.
Unternehmen reagieren bereits
Einige deutsche Lebensmittelhersteller haben bereits Konsequenzen gezogen: So kündigten Firmen wie Knorr und Homann 2020 an, die Bezeichnung „Zigeunersoße“ durch neutralere Begriffe zu ersetzen. Dieser Schritt wurde von vielen begrüßt – nicht nur von Bloggern, sondern auch von Organisationen wie dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.
Kritiker sprechen von „Sprachpolizei“
Wie bei vielen sprachpolitischen Veränderungen gibt es auch Kritik. Einige Stimmen werfen den Bloggern „übertriebene politische Korrektheit“ oder eine Einschränkung der Meinungsfreiheit vor. Die Befürworter der Umbenennung entgegnen jedoch, dass Sprache sich weiterentwickeln müsse – vor allem dann, wenn es um den respektvollen Umgang mit Minderheiten geht.
Ein Symbol für ein größeres Umdenken
Die Forderung nach einer Umbenennung von „Zigeunersoße“ ist Teil einer breiteren Bewegung, in der Blogger, Aktivisten und Kulturschaffende für mehr Sensibilität im Sprachgebrauch eintreten. Es geht ihnen nicht nur um eine Soße, sondern um die Frage: Wie sprechen wir über andere – und wie sehr achten wir dabei auf deren Perspektiven?
Fazit: Die Debatte zeigt, dass Sprache nicht nur ein Werkzeug der Kommunikation, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Werte ist. Die Forderung vieler deutscher Blogger, auf den Begriff „Zigeunersoße“ zu verzichten, ist deshalb ein Schritt in Richtung mehr Respekt und kulturelles Bewusstsein.