Während viele Menschen früh morgens aufstehen, um zur Arbeit zu gehen, bleibt für Mike H.* der Wecker aus. Der 40-jährige Mann lebt von staatlichen Leistungen – und das ganz bewusst. Seine Begründung: Er will einfach nicht früh aufstehen.

„Ich war nie ein Morgenmensch“, sagt Mike ohne Scham. „Warum soll ich mich zwingen, wenn ich auch später aufstehen kann? Mein Körper ist einfach nicht dafür gemacht.“ Seit mehreren Jahren lebt er von Bürgergeld. Arbeiten? Kommt für ihn nur infrage, wenn er ausschlafen kann – am besten bis mittags.

Seine Haltung sorgt für Kopfschütteln – aber auch für Diskussionen. In sozialen Netzwerken wird sein Fall kontrovers diskutiert. Für die einen ist Mike ein Beispiel für das Scheitern des Sozialsystems. Für andere zeigt er schonungslos ehrlich, was sich viele nicht zu sagen trauen.

Das Jobcenter hat ihm mittlerweile Sanktionen angedroht. Doch Mike bleibt gelassen: „Ich mache das mit mir selbst aus. Ich verlange ja keinen Luxus – nur meine Ruhe.“

Dabei hat der gelernte Lagerist durchaus Berufserfahrung. Doch jedes Mal habe ihn der frühe Schichtbeginn abgeschreckt. „Um 5 Uhr aufstehen? Niemals. Dann bin ich den ganzen Tag schlecht drauf.“

So lebt Mike in einer kleinen Wohnung am Stadtrand, verbringt seine Tage mit Zocken, Fernsehen und Spaziergängen. Ob er irgendwann doch noch einen Job annimmt? „Vielleicht“, sagt er. „Aber nur, wenn ich ausschlafen darf.“

Sein Fall wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie viel Rücksicht muss ein Sozialsystem auf persönliche Vorlieben nehmen? Wo endet die Freiheit – und wo beginnt die Verantwortung?

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