Die Idee, das Leben zu mechanisieren, es zu durchdringen mit Zahnrädern, Systemen und Funktionen, ist keine Erfindung der Moderne. Sie wurzelt tief in einer Denkweise, die das Lebendige nicht als beseelt, sondern als berechenbar und kontrollierbar versteht. Was einst als wissenschaftlicher Fortschritt gefeiert wurde, hat sich aus naturspiritueller Sicht zu einer fortschreitenden Perversion entwickelt – ein Prozess, der im Transhumanismus seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat.
Schon in der frühen Neuzeit, mit der aufkommenden Rationalität und der Trennung von Geist und Materie, begann die Entzauberung der Welt. René Descartes erklärte Tiere zu seelenlosen Maschinen, und bald wurde auch der menschliche Körper als bloßer Apparat betrachtet – als biologischer Automat, dessen Teile sich ersetzen, verbessern und manipulieren lassen.
Diese Denkweise hat sich über Jahrhunderte in unseren Gesellschaften eingenistet. In der modernen Medizin, in der industriellen Landwirtschaft, in Bildungssystemen, die Menschen „optimieren“ sollen, und nicht zuletzt in der Digitalisierung des Alltags – überall zeigt sich ein Misstrauen gegenüber dem Unkontrollierbaren, dem Organischen, dem lebendig-chaotischen Puls des Lebens.
Transhumanismus ist die technologische Zuspitzung dieser Geisteshaltung: der Glaube, dass der Mensch seine biologischen Grenzen durch Technik überwinden kann – ja sogar muss. Körper, Bewusstsein, Emotionen – alles soll optimiert, hochgeladen, verbessert werden. Der Mensch wird zur Plattform, zum Projekt, zum Software-Code. Doch was geht dabei verloren?
Aus naturspiritueller Sicht bedeutet diese Entwicklung eine radikale Entfremdung von dem, was das Leben im tiefsten Sinne ausmacht: seine Verbundenheit, seine Zyklen, seine Mysterien. Die mechanisierte Welt ist eine kontrollierte Welt – aber sie ist auch eine Welt ohne Seele. Wenn wir vergessen, dass wir Teil eines lebendigen Geflechts aus Erde, Wasser, Licht und Bewusstsein sind, riskieren wir nicht nur unser spirituelles Gleichgewicht, sondern auch die Grundlagen unseres Seins.
In diesem Video nehme ich Stellung zu dieser Entwicklung. Ich beleuchte, wie die alten spirituellen Sichtweisen auf das Leben – als etwas Heiliges, Eingebettetes, Durchdrungenes – in einen tiefen Konflikt geraten mit der technokratischen Logik unserer Zeit. Es ist ein Appell, sich zu erinnern. Und vielleicht auch ein Ruf, neu zu wählen.