In einer Welt, die auf Bildung, Vorsorge und medizinischen Fortschritt baut, gehen Lina (30) und Markus (33) aus Colorado (USA) einen radikalen Gegenweg – bewusst. Ihre beiden Kleinkinder, Noah (5) und Mira (3), besuchen keine Schule, sind nicht geimpft, kennen keine Kinderärzte und haben noch nie ein Antibiotikum genommen. Für viele ist das unverantwortlich – für das Paar ist es pure Überzeugung.
Schule? „Ein Gefängnis für die kindliche Seele“
Statt Kita oder Vorschule gibt es bei Noah und Mira Waldspaziergänge, Tiere streicheln, Pilze sammeln und Geschichten am Lagerfeuer. „Wir wollen keine Institution, die unseren Kindern das Denken abtrainiert“, sagt Lina überzeugt. „Schulen bringen Kindern nicht bei, wie man lebt – sie bringen bei, wie man gehorcht.“
Markus ergänzt: „Ein Kind ist von Natur aus neugierig. Sobald du es in ein System steckst, fängt es an, sich selbst zu verlieren.“
Sie folgen dem sogenannten „unschooling“-Prinzip, einer extremen Form des Homeschoolings, bei der Kinder keine festen Lernpläne oder Unterrichtsstunden haben. Alles basiert auf Selbstentdeckung – ohne Druck, ohne Noten, ohne Klassenzimmer.
Keine Impfungen, keine Medikamente
Noch provokanter: Lina und Markus lehnen jegliche schulmedizinische Behandlung ab. Ihre Kinder sind nicht geimpft, sie kennen keine Kinderärzte – und wenn sie krank sind, wird mit Heilpflanzen und Fasten reagiert. Paracetamol oder Antibiotika? Kommen ihnen nicht ins Haus.
„Krankheit ist Teil des Wachstums“, sagt Lina. „Der Körper lernt nur durch Krisen. Wenn wir bei jedem Fieber gleich eingreifen, zerstören wir das Immunsystem.“
Auf Kritik – und die gibt es reichlich – reagieren die beiden gelassen. „Die Menschen lassen sich von der Pharmaindustrie steuern“, sagt Markus. „Uns interessiert das nicht. Wir vertrauen der Natur – und unseren Instinkten.“
Gegen die Gesellschaft – und das Gesetz?
Ihr Lebensstil ist nicht nur umstritten, sondern bewegt sich an der Grenze zur Illegalität. In vielen US-Bundesstaaten sind bestimmte Impfungen und Bildungsnachweise Pflicht. Doch das Paar lebt auf einem abgelegenen Grundstück, hat sich bewusst vom klassischen System abgemeldet und bewegt sich im rechtlichen Graubereich.
„Wir sind keine Verschwörungstheoretiker“, betont Lina. „Aber wir wollen nicht, dass der Staat über unsere Kinder entscheidet. Sie gehören nicht dem System – sie gehören sich selbst.“
Die Reaktionen: Von Bewunderung bis Entsetzen
In sozialen Medien gehen Videos von Lina und Markus viral. Manche feiern sie als mutige Aussteiger, die sich der „Gehirnwäsche“ des Systems entziehen. Andere werfen ihnen verantwortungsloses Verhalten und Kindeswohlgefährdung vor.
„Ich bekomme regelmäßig Drohungen“, sagt Lina. „Aber ich bekomme auch Nachrichten von Müttern, die sich nicht mehr trauen, ihr Kind natürlich großzuziehen. Für sie machen wir das öffentlich.“
Was sagen die Kinder?
Noah weiß mit fünf Jahren noch nicht, was ein Klassenzimmer ist. Dafür kann er laut seinen Eltern Tiere bestimmen, Feuer machen und meditieren. Mira plappert fröhlich vor sich hin, streicht über Baumrinde und nennt Pflanzen beim Namen. Die Kinder wirken lebendig – aber was fehlt ihnen?
„Nichts“, sagt Markus. „Sie sind gesund, neugierig und voller Vertrauen. Wir geben ihnen nicht weniger – wir geben ihnen mehr: Freiheit.“
Fazit
Lina und Markus stellen mit ihrer Erziehung vieles in Frage, was wir für selbstverständlich halten – und sie tun es kompromisslos. Zwischen Selbstbestimmung, Überzeugung und gesellschaftlicher Grenzüberschreitung liegt ein schmaler Grat. Ob ihre Kinder später dankbar oder wütend sein werden, bleibt offen.
Doch eines ist sicher: Dieses Paar lebt das, was viele nur predigen – radikale Konsequenz. Und damit polarisieren sie mehr denn je.
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