In einem ruhigen Wohnviertel irgendwo in Deutschland spielt sich eine kleine, aber stetige Alltagskomödie ab – mit dem Schauplatz: Vorgarten. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten – die 54-jährige Frau Meier die mit Adlerblick jedes Grasbüschel mustert, und ihre 40-jährige Nachbarin Lisa, die eigentlich nur ihre Ruhe haben will.

Der Auslöser: Ein „ungepflegter“ Rasen

Was aus Lisas Sicht ein ganz normaler Rasen ist – ein bisschen wild, aber grün – ist für Frau Meier ein Dorn im Auge. „Mit 40 sollte man doch wissen, wie man einen Rasenmäher benutzt“, sagt sie gern laut genug, dass Lisa es hört. Mal durch den Zaun, mal im Vorbeigehen, manchmal auch ganz direkt: „Ihr Rasen sieht schon wieder aus wie ein Trampelpfad. Da muss dringend was gemacht werden.“

Zwischen passiv-aggressiv und gartenakribisch

Frau Meier liebt Ordnung. Ihr Rasen ist auf den Millimeter genau gestutzt, der Rand perfekt geschnitten, die Hecke symmetrisch wie ein Lineal. Lisa hingegen sieht das entspannter. „Ich arbeite, habe Kinder, und ehrlich gesagt: Ich finde es völlig okay, wenn’s ein bisschen wilder aussieht“, sagt sie. Doch Frau Meier sieht das anders – und macht aus ihrer Meinung keinen Hehl.

Wenn der Garten zum Revier wird

Der kleine Grünstreifen zwischen den Grundstücken ist längst zur unsichtbaren Grenze geworden. Ein schiefer Blick hier, ein Spruch da – und manchmal sogar ein dezent platzierter Zettel im Briefkasten: „Rasenpflege = Nachbarschaftspflicht“. Für Lisa wirkt das Ganze wie ein nie endender Kleinkrieg. Für Frau Meier ist es einfach nur Engagement für das gepflegte Miteinander.

Humor als Lösung?

Was als nervige Stichelei begann, ist mittlerweile fester Bestandteil des Alltags geworden. Und Lisa? Die nimmt es mit Humor. „Wenn ich den Rasen endlich mähe, kommt prompt: ‚Na also, geht doch!‘ – Ich glaube, sie meint es fast schon liebevoll.“

Ein bisschen Kontrolle, ein bisschen Stolz, und vielleicht auch ein bisschen Langeweile – so lässt sich das Verhalten von Frau Meier wohl am besten erklären. Und wer weiß: Vielleicht steckt hinter der Kritik ja auch der Wunsch nach Kontakt. Oder einfach nur die Leidenschaft für einen perfekten Rasen.

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