Für viele Familien in Deutschland ist die Kita längst mehr als nur ein Ort der Betreuung. Sie bedeutet frühe Bildung, soziale Teilhabe und Entlastung im Alltag. Doch für manche bleibt dieser Zugang ein unerreichbarer Luxus – so auch für die Eltern der vierjährigen Mila*, die sich den Kita-Platz schlicht nicht leisten können.

Mila ist ein fröhliches, wissbegieriges Mädchen, das gerne malt, singt und Geschichten erzählt. Ihre Eltern, Anna und David*, wünschen sich nichts sehnlicher, als ihr eine gute frühkindliche Förderung zu ermöglichen. Doch die Realität sieht anders aus: Trotz intensiver Suche haben sie keinen bezahlbaren Kita-Platz gefunden.

Finanzielle Hürden trotz Anspruch auf Betreuung

Zwar besteht in Deutschland ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, doch in der Praxis scheitert es oft an knappen Plätzen oder hohen Kosten. In vielen Kommunen wurden die Gebühren in den vergangenen Jahren erhöht, während gleichzeitig die Lebenshaltungskosten steigen. Für Familien mit geringem Einkommen oder unregelmäßigen Arbeitszeiten sind die Beiträge oft eine untragbare Belastung.

„Wir haben versucht, Unterstützung zu beantragen“, erzählt Anna. „Doch wir fallen genau in die Lücke: Für staatliche Hilfe verdienen wir angeblich zu viel, aber für die realen Kita-Kosten reicht es trotzdem nicht.“ So bleibt einer von ihnen zu Hause – ein Schritt, der wiederum die finanzielle Lage weiter verschärft.

Folgen für Kinder und Eltern

Für Mila bedeutet die fehlende Betreuung nicht nur weniger soziale Kontakte, sondern auch eingeschränkte Entwicklungs- und Bildungschancen. Während Gleichaltrige täglich gemeinsam spielen, musizieren oder erste Zahlen und Buchstaben lernen, spielt Mila oft alleine zu Hause.

Auch für die Eltern ist die Situation belastend. David würde gerne mehr arbeiten, doch ohne Betreuung ist das nicht möglich. Anna fühlt sich isoliert und überfordert, obwohl sie Mila die bestmögliche Förderung geben möchte.

Gesellschaftliche Aufgabe statt Privileg

Der Fall von Mila und ihren Eltern ist kein Einzelfall. In vielen Regionen zeigt sich, dass Zugang zu frühkindlicher Bildung zunehmend vom Geldbeutel abhängt. Dabei sollte Kita-Betreuung keine Frage des Einkommens sein, sondern ein Grundrecht aller Kinder – unabhängig von der Lebenssituation ihrer Familien.

Familien wie die von Mila hoffen auf politische Lösungen: bezahlbare oder beitragsfreie Kitas, mehr Investitionen in Einrichtungen und Personal sowie unbürokratische Unterstützung für Eltern in schwierigen Lebenslagen.

Bis dahin bleibt ihnen nur, weiterzukämpfen – für eine Chance, die eigentlich selbstverständlich sein sollte.

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