Susanne und Thomas sind Historiker mit einer Leidenschaft für das 19. Jahrhundert. Ihre Faszination für diese Zeit prägt nicht nur ihren Beruf, sondern auch ihr Familienleben. Das Zuhause der Familie ist eine wahre Zeitkapsel. Antiquitäten, Möbel und Dekor aus dem 19. Jahrhundert dominieren die Räume. Elektronische Geräte sind selten, und das Internet wird nur sparsam genutzt.

Der Tagesablauf der Mädchen ist geprägt von festen Strukturen. Der Tag beginnt früh mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem traditionell zubereitete Speisen auf den Tisch kommen. Nach dem Frühstück widmen sich die Schwestern ihren häuslichen Aufgaben – Anna hilft beim Kochen, Maria kümmert sich um den Garten, und Sophie näht oder stickt.

Bildung und Freizeit

Der Unterricht der Mädchen erfolgt zuhause und orientiert sich an den Lehrplänen des 19. Jahrhunderts. Sie lernen Latein, Geschichte, Literatur und Naturwissenschaften aus alten Lehrbüchern. Moderne Technologie spielt dabei kaum eine Rolle. Stattdessen nutzen sie Federkiel und Tinte zum Schreiben und lesen aus alten Folianten.

Auch ihre Freizeitgestaltung ist anders als die ihrer Altersgenossen. Elektronische Spielzeuge und Videospiele sind tabu. Stattdessen verbringen die Schwestern viel Zeit in der Natur, spielen Gesellschaftsspiele oder musizieren gemeinsam. Anna lernt Klavier, Maria Geige und Sophie Flöte. Diese Aktivitäten fördern nicht nur ihre Kreativität, sondern stärken auch den familiären Zusammenhalt.

Die Werte des 19. Jahrhunderts

Im Mittelpunkt der Erziehung stehen Werte wie Höflichkeit, Disziplin und Respekt. Die Eltern legen großen Wert auf eine respektvolle Kommunikation und gute Manieren. Die Kinder lernen, ältere Menschen zu respektieren, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst zu genügen. Moderne Konsumkultur und Schnelllebigkeit haben keinen Platz im Leben dieser Familie.

Herausforderungen und Kritik

Natürlich stößt diese ungewöhnliche Lebensweise auch auf Kritik und Herausforderungen. Andere Eltern und Lehrer sehen die Isolation von der modernen Welt oft kritisch. Die Kinder haben keinen Zugang zu modernen Technologien und sozialen Medien, was zu sozialer Ausgrenzung führen könnte. Auch die Frage, ob diese Erziehung die Mädchen ausreichend auf das Leben in der heutigen Gesellschaft vorbereitet, wird häufig gestellt.

Susanne und Thomas sind sich dieser Kritik bewusst, verteidigen aber ihre Entscheidung. Sie sind überzeugt, dass ihre Kinder durch die fundierte Bildung und die starken familiären Werte gut gerüstet sind, um ihren eigenen Weg zu finden, sobald sie älter sind. Zudem betonen sie, dass ihre Kinder in einer liebevollen und stabilen Umgebung aufwachsen, die ihnen Geborgenheit und Sicherheit gibt.

Ein Blick in die Zukunft

Wie werden sich Anna, Maria und Sophie entwickeln? Werden sie die Werte und Traditionen ihrer Eltern weiterführen oder sich bewusst für ein modernes Leben entscheiden? Nur die Zeit wird es zeigen. Fest steht jedoch, dass sie eine einzigartige Kindheit erleben, die sie prägt und ihnen ein tiefes Verständnis für Geschichte und Tradition vermittelt.

In einer Welt, die sich ständig verändert, bieten Susanne und Thomas ihren Kindern eine alternative Perspektive – eine, die an die Wurzeln erinnert und zeigt, dass auch in der Vergangenheit wertvolle Lehren für die Zukunft liegen können.

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