Im Alter von 74 Jahren blickt Margarete Müller auf ein erfülltes Leben zurück – ein Leben, das von harter Arbeit geprägt war. Sie war mehr als 40 Jahre als Verkäuferin in einem kleinen Einzelhandelsgeschäft tätig. In all den Jahren hat sie unermüdlich gearbeitet, ihre Gesundheit für den Job gegeben und sich stets darum bemüht, für sich und ihre Familie zu sorgen. Doch nun, im Ruhestand, muss sie sich mit einer Realität auseinandersetzen, die sie sich niemals hätte vorstellen können: Die Rente reicht vorne und hinten nicht.
Margarete Müller lebt in einer kleinen Wohnung in einer deutschen Großstadt, die sie sich mit ihren begrenzten Mitteln gerade noch leisten kann. Ihre monatliche Rente beträgt knapp 1.000 Euro – ein Betrag, der kaum ausreicht, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. Miete, Strom, Lebensmittel, Medikamente – alles muss von dieser Rente bestritten werden. Hinzu kommen noch unerwartete Ausgaben, etwa Reparaturen an der Wohnung oder gelegentliche Arztbesuche, die das ohnehin schon knappe Budget weiter belasten.
„Es ist unglaublich frustrierend“, sagt Margarete und schüttelt den Kopf. „Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet, mich nie hängenlassen und trotzdem reicht die Rente kaum aus. Ich muss jede noch so kleine Ausgabe genau überlegen und nach Möglichkeit sparen, wo ich nur kann.“ Trotz ihrer Bemühungen bleibt ihr wenig übrig, um sich etwas zu gönnen oder sogar für die Zukunft vorzusorgen.
Die Rentenpolitik in Deutschland sieht für Menschen wie Margarete keine Entlastung vor. Sie gehört zur Generation, die in einer Zeit ins Berufsleben eintrat, als das Rentensystem noch nicht so stark auf private Vorsorge angewiesen war. Es gab eine Zeit, in der ein solider Job in der Industrie oder im Handel ein sorgenfreies Leben im Alter garantierte. Doch die Realität hat sich geändert. Die Renten steigen nur langsam, die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen, und die Inflation hat das ohnehin schon knappe Budget weiter geschmälert.
„Es fühlt sich an, als ob ich in einem Teufelskreis gefangen bin“, erklärt Margarete. „Ich habe hart gearbeitet, meine Steuern und Beiträge gezahlt, aber trotzdem muss ich mit Pfennigbeträgen auskommen. Ich bekomme keine Unterstützung, obwohl ich mein Leben lang meinen Beitrag zum Wohlstand der Gesellschaft geleistet habe.“
Zusätzlich zur finanziellen Belastung kommt die psychische Erschöpfung. Viele Rentner wie Margarete sind in einer ähnlichen Situation. Das Gefühl, nach einem Leben harter Arbeit im Alter nicht genug zu haben, belastet nicht nur die Finanzen, sondern auch die Seele. Es führt zu Sorgen um die Zukunft, zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit und des Ausgeliefertseins. „Es ist schwer, sich vorzustellen, wie ich den Rest meines Lebens so verbringen soll“, sagt sie mit einem Hauch von Resignation in der Stimme. „Ich habe nie viel Luxus gehabt, aber jetzt ist sogar das tägliche Leben zu einer Herausforderung geworden.“
Doch trotz all dieser Schwierigkeiten gibt es in Margaretes Leben auch Hoffnung. Sie hat Unterstützung von ihrer Familie, vor allem von ihren Kindern, die sie regelmäßig besuchen und ihr unter die Arme greifen, wann immer es nötig ist. Aber nicht jeder Rentner hat dieses Glück. Es gibt viele, die ganz allein auf sich gestellt sind und in die Armutsfalle geraten.
„Ich habe Glück, dass ich meine Kinder habe, die mir helfen“, sagt Margarete. „Aber nicht jeder hat diese Unterstützung. Es ist eine Schande, dass wir in einem Land leben, in dem Menschen, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben, im Alter um ihre Existenz bangen müssen.“
Die Politik ist gefordert, Lösungen zu finden. Rentner, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben, verdienen es, in ihrem Alter nicht nur von „Pfennigbeträgen“ leben zu müssen. Es bedarf einer Reform des Rentensystems, das die realen Bedürfnisse der älteren Generation besser berücksichtigt. Sonst werden immer mehr Rentner wie Margarete in einer Realität leben müssen, die sie sich nie hätten vorstellen können – eine Realität, in der Arbeit nicht mehr ausreicht, um ein würdiges Leben zu führen.
„Ich weiß, dass ich noch durchhalten muss, aber es wird immer schwerer“, sagt Margarete abschließend. „Ich wünsche mir nur, dass meine Rente irgendwann genug ist, um in Würde altern zu können.“
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