Frau Gerda Müller, 74 Jahre alt, lebt allein in einer bescheidenen Zwei-Zimmer-Wohnung. Seit dem Tod ihres Mannes vor fünf Jahren ist ihr Foxterrier „Benny“ ihr treuester Gefährte. „Er gibt mir Halt, er ist mein einziger Trost“, sagt Frau Müller mit tränenerstickter Stimme. Doch mittlerweile fällt es ihr schwer, das Nötigste für ihren vierbeinigen Freund zu finanzieren. Ihre kleine Rente reicht kaum aus, um ihre eigenen Grundbedürfnisse zu decken – geschweige denn die ihres Hundes.

Steigende Lebenshaltungskosten – eine Belastung für Mensch und Tier

Die Gründe für ihre finanzielle Not sind vielfältig: Die Preise für Lebensmittel, Tiernahrung und Tierarztbesuche sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig erhält Frau Müller eine gesetzliche Rente, die mit knapp 950 Euro im Monat kaum zum Leben ausreicht. „Früher konnte ich Benny noch gutes Hundefutter kaufen, aber jetzt muss ich sparen und greife oft zu billigeren Marken. Manchmal bleibt gar nichts für ihn übrig“, erzählt sie bedrückt.

Benny hat durch die schlechtere Ernährung Gewicht verloren und wirkt kraftloser als früher. Der Tierarzt, den Frau Müller vor Monaten noch aufsuchte, warnte, dass der Mangel an hochwertigem Futter langfristige gesundheitliche Schäden für den Hund bedeuten könnte. Doch selbst die Kosten für eine reguläre Untersuchung kann sich Frau Müller nur noch schwer leisten.

Einsamkeit und soziale Isolation

Der Foxterrier ist nicht nur ein Haustier für Frau Müller, sondern auch ein wichtiger sozialer Kontakt. „Er gibt mir ein Gefühl von Verantwortung. Ohne ihn wäre mein Leben leer“, erklärt sie. Die Sorge, Benny könnte eines Tages krank werden oder verhungern, lässt sie oft nachts wachliegen. Freunde oder Familie, die sie unterstützen könnten, hat sie nicht. Ihre Einsamkeit wird durch die finanzielle Belastung noch verstärkt.

Gesellschaftliche Herausforderungen und Lösungsansätze

Fälle wie der von Frau Müller sind keine Seltenheit. Schätzungen zufolge leben in Deutschland über eine Million Rentnerinnen und Rentner an oder unter der Armutsgrenze. Haustiere, die für viele ältere Menschen Lebensinhalt und Trost sind, werden oft zu einem finanziellen Problem. In einigen Städten gibt es zwar Tiertafeln – eine Art „Lebensmittelbank“ für Tiere –, doch diese sind vielerorts überlastet und nicht flächendeckend verfügbar.

Was getan werden kann

Die Geschichte von Frau Müller zeigt, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Strukturen für ältere Menschen und ihre Haustiere zu stärken. Mehr finanzielle Unterstützung durch den Staat, etwa in Form von Zuschüssen für Tierhaltung, oder der Ausbau von Tiertafeln könnte Abhilfe schaffen. Auch die Nachbarschaftshilfe kann eine wichtige Rolle spielen. „Ich würde mich schon freuen, wenn jemand ab und zu ein paar Dosen Futter vorbeibringen könnte“, sagt Frau Müller leise.

Hoffnung für die Zukunft?

Trotz aller Schwierigkeiten gibt Frau Müller die Hoffnung nicht auf. Sie liebt Benny über alles und wird weiterhin alles tun, um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch ohne Hilfe wird das kaum gelingen. Ihr Appell an die Gesellschaft ist klar: „Vergesst die Tiere und die Menschen, die sie lieben, nicht.“

Diese bewegende Geschichte zeigt, wie eng das Wohl von Mensch und Tier miteinander verknüpft ist – und wie dringend Solidarität gefragt ist.

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