Als Christian M., ein 30-jähriger Angestellter aus Hamburg, eines Samstagabends die Zahlen seiner Lottoscheine überprüfte, konnte er seinen Augen kaum trauen: Sechs Richtige plus Superzahl. Ein Gewinn von exakt 1.000.000 Euro. Doch anstatt die freudige Nachricht mit seiner Familie zu teilen, entschied er sich, sein Glück für sich zu behalten.
Ein heimliches Vermögen
Christian, der in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen ist, war sich sicher: Sollte seine Familie von dem Gewinn erfahren, würde sich alles verändern. "Ich wollte, dass mein Leben normal bleibt und sich niemand wegen des Geldes anders verhält", erklärt er später. So lebte er monatelang weiter wie zuvor, ging zur Arbeit, fuhr sein altes Auto und besuchte seine Eltern regelmäßig, ohne einen Hinweis auf seinen neuen Reichtum zu geben.
Die Entdeckung des Geheimnisses
Doch Geheimnisse haben die Angewohnheit, ans Licht zu kommen. In Christians Fall war es ein Zufall, der alles offenbarte. Sein Bruder Oliver, ein aufmerksamer Bankkaufmann, entdeckte plötzlich auffällige Bewegungen auf einem Konto, das Christian sich neu eingerichtet hatte. "Da stimmte was nicht", erinnert sich Oliver. Eine schnelle Internetrecherche über große Lottogewinne in der Region führte zu einer Überraschung: Der Gewinner passte genau auf seinen Bruder.
Familienreaktion: Enttäuschung und Verständnis
Als die Familie Christian zur Rede stellte, gab er schließlich alles zu. Die Reaktionen waren gemischt: Seine Eltern waren enttäuscht, dass er ihnen nichts gesagt hatte, seine Schwester Susanne konnte es nicht fassen. "Wir sind doch eine Familie, warum hast du uns nicht vertraut?", fragte sie ihn.
Christian versuchte zu erklären, dass er sich schlicht vor den Konsequenzen gefürchtet hatte. Er hatte Angst vor Neid, vor Erwartungen, vor dem Druck, das Geld teilen zu müssen oder kluge Investitionen zu tätigen. "Ich wollte einfach nicht, dass das Geld unser Verhältnis verändert", sagte er. Nach einer anfänglichen Verstimmung konnte die Familie ihn schließlich verstehen.
Und was passiert jetzt?
Mittlerweile hat Christian beschlossen, zumindest einen Teil des Geldes mit seinen Liebsten zu teilen. Er hat seinen Eltern einen Urlaub spendiert, seine Schwester unterstützt er bei der Finanzierung eines Eigenheims, und sein Bruder, der sein Geheimnis aufgedeckt hat, erhielt eine kleine Anerkennung. "Ich habe gelernt, dass Geld zwar vieles erleichtert, aber auch für Spannungen sorgen kann", resümiert Christian. "Doch wenn man es richtig einsetzt, kann es das Leben aller verbessern."
Sein altes Auto hat er mittlerweile gegen einen etwas besseren Wagen eingetauscht – doch sonst hat sich nicht viel verändert. Und das ist genau das, was Christian wollte.
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