Jeden Morgen beginnt Lisa ihren Tag mit einem ausgiebigen Blick in den Spiegel. Sie lächelt sich zu, dreht ihren Kopf leicht zur Seite, fährt mit den Fingern durch ihr seidiges Haar und betrachtet sich voller Zufriedenheit. Mit 30 Jahren fühlt sie sich schöner denn je – und das zeigt sie sich selbst jeden Tag aufs Neue.

Doch ihre Schwester Marie findet das merkwürdig. „Warum starrst du dich jeden Morgen minutenlang an?“ fragt sie oft kopfschüttelnd. Für Marie ist es unverständlich, wie jemand so fasziniert von seinem eigenen Spiegelbild sein kann. Ist es Narzissmus? Oder einfach ein gesundes Selbstbewusstsein?

Selbstliebe oder Eitelkeit?

Lisa sieht das anders. Für sie ist ihr Ritual kein Ausdruck von Arroganz, sondern von Selbstliebe. „Früher war ich unsicher, habe mich ständig verglichen und an mir herumkritisiert. Jetzt schätze ich mich so, wie ich bin“, erklärt sie.

Tatsächlich belegen psychologische Studien, dass ein positives Selbstbild das Wohlbefinden steigert. Sich selbst im Spiegel anzulächeln kann das Selbstbewusstsein stärken und sogar Stress reduzieren.

Die Gesellschaft und das Urteil über Schönheit

Doch warum wirkt es auf andere seltsam, wenn jemand seine eigene Schönheit anerkennt? In einer Welt, in der Bescheidenheit oft als Tugend gilt, wird allzu offenes Selbstlob schnell als arrogant wahrgenommen. Vor allem Frauen bekommen oft zu hören, dass sie sich nicht „zu sehr in den Vordergrund“ stellen sollen.

Lisa lässt sich davon nicht beirren. „Warum sollte ich nicht genießen, was ich an mir mag? Ich warte nicht darauf, dass mir jemand anderes sagt, dass ich schön bin – ich sage es mir selbst!“

Fazit: Ein neuer Blick auf Schönheit

Lisas Schwester mag ihr Ritual vielleicht eigenartig finden, aber vielleicht könnte sie etwas davon lernen. Sich selbst schön zu finden, ist keine Selbstverständlichkeit – es ist eine Entscheidung. Und vielleicht sollten wir uns alle öfter mal im Spiegel ansehen und anerkennen: „Ja, ich bin schön!“

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