Mit dem Einsetzen des kalten Wetters in der deutschen Stadt Ulm installierten sie erneut solche Kapseln für Obdachlose, in denen Sie sich nachts vor dem kalten und schlechten Wetter verstecken können - ohne Registrierung und Formalitäten.
Ulm • "Ulmer Nester" heißt das Pilotprojekt, das im vergangenen Winter in der deutschen Stadt Ulm in Baden-Württemberg gestartet wurde. Dann wurden hier im Park am Karlsplatz zwei Schlafkapseln installiert, die auf Wunsch der Stadtverwaltung von lokalen Firmen gemeinsam hergestellt wurden.
Sie sind für Obdachlose gedacht - sie ermöglichen es im Winter, sich nachts vor dem kalten und schlechten Wetter zu verstecken, die Nacht ohne Registrierung und andere Formalitäten zu verbringen. Ulm war mit den ersten Ergebnissen zufrieden.
Im vergangenen Frühjahr wurden die Kapseln wie geplant zerlegt, dann verbessert und verfeinert und werden nun für die kommenden kalten Monate in den Park zurückgebracht.
Die Kapseln bestehen aus Holz und Zinn, sind von innen verschlossen und mit Sonnenkollektoren ausgestattet, die einen Ventilator zur Luftzufuhr von außen antreiben, Glühbirnen und Sensoren, die Daten an Mobiltelefone von Mitarbeitern der städtischen Sozialabteilung übertragen.
Es gibt keine Erwärmung in den Kapseln, aber die Luft tritt durch einen Wärmetauscher ein, das heißt die Innentemperatur kann höher sein als draußen. Bei starkem Frost kann es jedoch immer noch auf ein gefährliches Niveau fallen.
Es sind diese Daten sowie Informationen über die Kohlendioxidkonzentration, die Sozialarbeiter erhalten - um im Falle einer Bedrohung dringende Maßnahmen zu ergreifen.
Wenn jemand in einer Kapsel schläft, kommt er am Morgen an, um weitere Hilfe zu besprechen, Unterkunftsmöglichkeiten für Obdachlose vorzuschlagen und so weiter. Die Kapseln sind nicht für eine dauerhafte Übernachtung vorgesehen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa kostet der Betrieb das Stadtbudget rund 5.700 Euro pro Jahr. 35 Tausend Euro wurden für Entwicklung und Kreation ausgegeben. Die Behörden vieler anderer Städte haben bereits Interesse an Prototypen gezeigt, der Start der Massenproduktion ist jedoch noch nicht geplant.
Zu diesem Zweck müssen anstelle von Holz andere Materialien ausgewählt werden - für mehr Stabilität sowie für eine einfache Reinigung und Verarbeitung.
Das könnte Sie auch interessieren:
Niemand hatte geahnt, dass im versunkenen Auto noch Menschen waren: wie ihr Schicksal ausging