Kwame (35) und Abena (32) haben sich in Ghana kennengelernt und beschlossen, gemeinsam nach Europa zu ziehen, um neue berufliche Perspektiven zu finden. Sie leben seit 2017 in Deutschland, sprechen inzwischen gut Deutsch und fühlen sich in ihrer Nachbarschaft integriert. Kwame arbeitet in einer Produktionsfirma, während Abena auf Minijob-Basis in der Gastronomie tätig ist. Trotz ihrer Bemühungen, ihren Lebensunterhalt zu sichern, stoßen sie immer wieder auf finanzielle Engpässe.

„Wir arbeiten hart, aber das Leben hier ist teuer. Besonders mit einem Kind wird es oft schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen“, erklärt Abena. Die Familie lebt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, die für drei Personen ausreichend ist, aber angesichts steigender Mieten und Nebenkosten zunehmend eine Belastung darstellt.

Das Hauptanliegen: Unterstützung für ihre Tochter

Ama, die fünfjährige Tochter des Paares, besucht einen Kindergarten und bereitet sich auf die Grundschule vor. Die Eltern betonen, wie wichtig Bildung für ihre Tochter ist, und möchten ihr die besten Möglichkeiten bieten. Doch Schulmaterialien, Kleidung und Freizeitaktivitäten summieren sich schnell.

„Unsere Tochter ist unsere Zukunft“, sagt Kwame. „Wir möchten, dass sie später ein besseres Leben hat als wir, aber manchmal fühlen wir uns von den Möglichkeiten hier im Stich gelassen.“

Die Familie erhält Kindergeld und gelegentlich Unterstützung durch Wohngeld, doch Kwame und Abena sind der Meinung, dass Familien mit kleinen Kindern angesichts der heutigen Lebenshaltungskosten mehr Unterstützung vom Staat erhalten sollten.

Forderungen und Perspektiven

Kwame und Abena fordern insbesondere eine Erhöhung des Kindergeldes sowie weitere Förderprogramme für einkommensschwache Familien. Auch der Zugang zu Bildungs- und Freizeitangeboten für Kinder sollte ihrer Ansicht nach kostenlos oder zumindest erschwinglicher sein.

„Wir verstehen, dass der Staat nicht alles leisten kann, aber wir glauben, dass Kinder die Zukunft der Gesellschaft sind. Warum also nicht mehr in sie investieren?“ fragt Abena.

Die Familie betont jedoch, dass sie sich nicht einfach auf staatliche Hilfe verlassen möchte. Kwame plant, eine berufliche Weiterbildung zu machen, um in seinem Job aufzusteigen, während Abena nach einer Teilzeitstelle sucht, die besser bezahlt ist. Dennoch hoffen sie, dass die deutsche Politik stärker auf die Bedürfnisse von Familien eingeht, die sich in einer ähnlichen Lage befinden.

Diskussion über Sozialleistungen

Die Forderungen von Kwame und Abena spiegeln eine breitere gesellschaftliche Debatte wider. Kritiker argumentieren, dass Deutschland bereits eines der großzügigsten Sozialsysteme weltweit hat und Familien gezielt unterstützt. Befürworter hingegen betonen, dass gerade Familien mit Migrationshintergrund oft mit zusätzlichen Hürden wie Sprachbarrieren, Diskriminierung oder geringeren Verdienstmöglichkeiten zu kämpfen haben.

Für Kwame und Abena ist es jedoch weniger eine politische Frage als eine persönliche Realität. Sie sind entschlossen, für ihre Tochter das Beste zu tun – mit oder ohne zusätzliche Unterstützung. „Wir haben viel in dieses Land investiert, und wir möchten, dass unsere Tochter stolz darauf sein kann, hier zu leben“, sagt Kwame abschließend.

Ihre Geschichte zeigt, dass hinter den Statistiken und politischen Diskussionen echte Familien mit Hoffnungen, Träumen und Herausforderungen stehen, die sich einen Platz in einer komplexen Gesellschaft erkämpfen möchten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein Paar baute einen Zaun, um einen lästigen Nachbarn loszuwerden: jetzt müssen sie eine hohe Geldstrafe zahlen, Details

Wir können unsere "minderwertigen" Neubauten nicht verkaufen, nachdem der Bauträger ein riesiges Grundstück "auf kontaminiertem Boden" errichtet hat