Ein 66-jähriger Büroleiter sorgt für Empörung, nachdem bekannt wurde, dass er eine Bewerberin für eine Reinigungsstelle abgelehnt hat, weil sie seiner Meinung nach nicht ausreichend Deutsch spricht. Die Entscheidung des langjährigen Angestellten eines mittelständischen Unternehmens hat eine breite Welle der Kritik ausgelöst.

Laut internen Berichten hatte die Bewerberin, eine 42-jährige Migrantin, bereits Erfahrung in der Reinigungsbranche und verfügte über grundlegende Deutschkenntnisse. Dennoch entschied sich der Büroleiter gegen sie und begründete seine Entscheidung mit der Notwendigkeit klarer Kommunikation im Betrieb. „Wer hier arbeitet, muss gut Deutsch sprechen, sonst gibt es Missverständnisse“, soll er gegenüber Kollegen gesagt haben.

Diese Aussage hat scharfe Reaktionen ausgelöst. Mitarbeiter und die Unternehmensleitung zeigten sich bestürzt über die Haltung des Büroleiters. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass es keine offiziellen Sprachvorgaben für Reinigungskräfte gebe und die Ablehnung nicht den Werten des Unternehmens entspreche. "Wir stehen für Vielfalt und Chancengleichheit. Eine solche Entscheidung widerspricht unserer Firmenkultur."

Auch in den sozialen Medien wurde das Verhalten des 66-Jährigen heftig diskutiert. Viele Nutzer warfen ihm Diskriminierung vor und forderten Konsequenzen. "Das ist blanker Rassismus! Welche komplexen Gespräche muss eine Putzkraft denn führen?" schrieb ein empörter Kommentator. Eine andere Nutzerin stellte fest: "Es geht hier nicht um Qualifikation, sondern um Vorurteile. So etwas darf in keinem Unternehmen akzeptiert werden."

Die Personalabteilung hat mittlerweile eingegriffen und die Bewerberin zu einem erneuten Gespräch eingeladen. Der Büroleiter sieht sich derweil mit einer internen Untersuchung konfrontiert. Ob dies Konsequenzen für seine Position haben wird, ist noch unklar.

Dieser Vorfall wirft erneut die Frage auf, wie stark Sprachbarrieren im Berufsleben bewertet werden sollten und ob in bestimmten Bereichen nicht Flexibilität angebracht ist. In einer zunehmend multikulturellen Arbeitswelt bleibt die Forderung nach Inklusion eine der zentralen Herausforderungen für Unternehmen.

Das könnte Sie auch interessieren: