JUNGE MENSCHEN IN DER ZUKUNFT: EIN INVESTITIONSPROGRAMM IN GUTE SCHULEN UND AUSBILDUNG.

Aber dieses Jahr ist alles anders. Schule, Unis arbeiten jetzt noch nicht, fahren höchstens im Notbetrieb. Zusagen für Ausbildungen geraten ins Wanken. Man ist doch wieder aufs Elternhaus.

Das letzte Foto mit dem Jahrgang. Die letzten Wochen mit Freunden, der melancholische Übermut, Tanzen im Mai, Jobben im Sommer. Das letzte Mal die Treppen im Schulgebäude runter, zur Tür raus, mit der Schule im Rücken auf in eine neue Welt, vielleicht auch ein bisschen ängstlich, wissend, dass man jetzt sein Leben selbst in die Hand nimmt.

Bald, in den nächsten Wochen, wäre die Zeit da: Man bekommt feierlich das Zeugnis für den Schulabschluss, umgeben von Familie und Freunden.

Jobangebote für Berufseinsteigerinnen gehen zurück. Berufsanfänger mit befristeten Verträgen sind die ersten, die die Arbeit verlieren. Es ist die junge Generation, die am längsten die Folgen tragen wird.

Zudem in eine sich radikal verändernde Arbeitswelt, in der das, was man heute lernt, in 20 Jahren nicht mehr gilt.

In einer großen Jugendstudie der Universität Hildesheim war die wichtigste Rückmeldung der Jungen: Wir fühlen uns nicht gehört und gesehen. Ähnlich wie bei “den Alten”, wo immer nur von “denen” gesprochen wird, ergeht es vielen Jugendlichen.

Man spricht höchstens über sie und über ihre gesellschaftliche Funktion (Prüflinge), aber niemand fragt sie, wie sie auf die Situation blicken, wie es ihnen geht. Sie werden vom Staat, von der Gesellschaft übergangen. Sie stehen im Schatten.

Auszubildende brauchen jetzt einen Anspruch auf ein Azubi-Kurzarbeitergeld, und zwar vom ersten Tag an, nicht erst nach sechs Wochen. Der Staat sollte ihnen 100 Prozent ihrer Netto-Vergütungsausfälle ersetzen, statt nur 60/67 Prozent, denn sie verdienen ohnehin nur sehr wenig.

Eine Grundleistung steht allen zu und soll mit dem Kindergeld zusammen genommen werden. Für die Berechnung über die Grundleistung wird weiter das Einkommen der Eltern herangezogen.

Das Kindergeld sollte ab dem 18. Lebensjahr, also ab der rechtlichen Mündigkeit, an die jungen Erwachsen direkt ausgezahlt werden, sofern sie einen eigenen Haushalt haben und nicht mehr bei den Eltern wohnen.

In Orte der Bildung, in denen junge Menschen nicht nur das Wissen von heute erwerben, sondern auch die Neugier, Eigenständigkeit und den Mut entwickeln können, Antworten auf die Fragen von morgen zu finden.

Auf ein Konjunkturprogramm muss ein zehnjähriges Investitionsprogramm folgen, das in gute Schulen, gute Ausbildungsstätten, gute Universitäten investiert.

Quelle:tonline.de

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